Sea Cove im Freudentaumel

Vier Jahrzehnte mußte die deutsche Trabrenngemeinde warten, ehe wieder ein so richtig deutsches Pferd auf der Weihestätte des Wagenrennsports einen Erfolg verbuchen konnte.

Der in Hamburger Besitz befindliche Sea Cove gewann gestern in Paris den Prix d–Amerique. Dabei zeigte das Hamburger Pferdchen beachtliches Stehvermögen und düpierte mit einem Start-Ziel-Sieg die gesamte Konkurrenz. Teilweise zwanzig Pferdelängen befand sich Sea Cove vor seinen Kollegen, die es alle etwas gemächlicher angingen ließen. Das brachte nicht nur den begehrtesten Pokal dieses Genres, sondern auch einen neuen Streckenrekord.

Der Hamburger Besitzer Harald Grendel, der Sea Cove in Norwegen für eine relativ bescheidene Summe aus einer Konkursmasse kaufte, darf sich über einen Siegerscheck in Höhe von 600.000 Mark freuen. Mit dem Sieg des Trabers kanadischer Abstammung konnte sich erstmals seit 1953 ein deutscher Vertreter in die Siegerliste eintragen. Walter Heitmann hatte seinerzeit mit dem Inländer Permit gewonnen.

Im vergangenen Jahr blieb Spitzenfahrer Willi Rode mit dem gewinnreichsten deutschen Traber, Brendy, unplaciert. Mehr Erfolg als deutsche Pferde hatte „Altmeister“ Hänschen Frömming, der dreimal (1964, 1965, 1974) mit ausländischen Pferden siegte.

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