WWF-Chemiker für Pestizidreduktion.

Die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland hat ein umfangreiches Programm zur Reduzierung von Pestiziden gefordert. Im Zusammenhang mit den an der Nordseeküste angeschwemmten Giftbeutel kritisierte ein WWF-Sprecher am Sonntag im ZDF die Informationspolitik von Chemieunternehmen und der für die Zulassung von Pestiziden verantwortlichen Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA). „Bunkermentalität“ erschwere das Einleiten von Gegenmaßnahmen bei Unfällen, heißt es in einer Stellungnahme des WWF.

Der Nordsee-Experte des WWF, Hermann Kleemeyer, verlangte die rückhaltlose Offenlegung umweltrelevanter Daten von Giftstoffen nicht nur im Krisenfall. Nach Schätzungen des WWF setzen die Nordseeanrainerstaaten jährlich rund 190 000 Tonnen an Pestiziden frei. Über die Flüsse gelange das Gift dann in die Nordsee. In Westdeutschland läge der Verbrauch an chemischen Pflanzenschutzmittel seit 1985 bei jährlich 30.000 Tonnen. dpa