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Boehn-Kaserne bleibt polizeifrei

■ Umzug zu teuer / Jetzt erst Flüchtlinge, dann Mischnutzung

Kein Herz für Polizisten zeigte der Senat in seiner gestrigen Sitzung: Die Hamburger Bereitschaftspolizei muß sich auch in Zukunft mit ihrer alten Unterkunft in der Hindenburg-Kaserne in Alsterdorf zufriedengeben. Der anvisierte 122 Millionen Mark teure Umzug in die Rahlstedter Boehn-Kaserne wurde vom Senat gestrichen. Denn: Ohne Moos nix los – da der Bund für die polizeiliche Nutzung keine Kaufpreisreduzierungen bewillige, sei das Vorhaben zu teuer geworden, beklagte Finanzsenator Ortwin Runde gestern.

Statt dessen wurde nun die Stadtentwicklungsbehörde (Steb) damit beauftragt, ein Mischnutzkonzept für das Gelände zu entwickeln – dort sollen künftig Wohnungen und Gewerbe angesiedelt werden. Bevor diese Pläne aber realisierbar sind, sollen ab April zunächst übergangsweise 450 Flüchtlinge aus dem früheren Jugoslawien in drei Gebäuden auf dem 26 Hektar großen Gelände untergebracht werden. Dafür sollen die Kasernen zu je 150.000 Mark umgebaut werden, die Erstausstattungskosten betragen pro Platz 1000 Mark. Trotzdem ein Schnäppchen: Die Stadt spart nach Angaben der Sozialbehörde durch die Nutzung der Kaserne gegenüber der Flüchtlings-Unterbringung in Pensionen und Hotels bis zu 350.000 Mark im Monat.

Bis zur Jahresmitte soll die Stadtentwicklungsbehörde ihr Konzept zur Bebauung des Geländes vorlegen. Die Räume der Bereitschaftspolizei in Alsterdorf werden nun nur renoviert. Mit dem Bund hat Hamburg allerdings die Verhandlungen über den Erwerb der Boehn-Kaserne noch nicht abgeschlossen. sako

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