Arme englische Kinder

London (dpa/taz) – Den Kindern in Großbritannien geht es nach einem Bericht der Hilfsorganisation „Action for Children“ schlechter als vor hundert Jahren. Die rund 1,5 Millionen BritInnen, die von der Sozialhilfe lebten, könnten sich die Ernährung ihrer Kinder im Stil eines Armenhaus- Essens in victorianischer Zeit nicht mehr leisten, heißt es in der Untersuchung. Die Organisation schätzt, daß im Jahr 1876 die Ernährung eines Kindes in einem Armenhaus 5,46 Pfund (heute rund 14,20 Mark) pro Woche gekostet hat. Heute würden bei der Sozialhilfe nur 4,15 Pfund wöchentlich für die Ernährung eines Kindes berechnet. Die Organisation geht davon aus, daß eines von vier Kindern in Großbritannien in Armut lebt. Das Sozialministerium wetterte dagegen, den Sozialhilfeempfängern ginge es nicht schlecht. Ein Ehepaar erhalte 69 Pfund die Woche; außerdem würden bis zu 100 Prozent der Miete übernommen.