■ Rumpelstilzchen am Werk: Berlin will alles
Es hatte mehr als ein Jahr gedauert. Dann hatten sich CDU und SPD untereinander aber auch mit Bahn und Bundesregierung einigen können, wie Autofahrer künftig durch die Stadt und Züge in die Stadt fahren können. Herausgekommen ist ein neuer zentraler Fernbahnhof und mehrere Tunnel unterm Tiergarten. Viel Zeit hat man sich mit den Entscheidungen nicht gelassen, denn schließlich sollten Unklarheiten in der Stadtgestaltung den Umzug der Bundesregierung nicht unnötig hinauszögern.
Doch dieser Senat – insbesondere die CDU – scheinen nimmersatt. Zehn Milliarden Mark allein für Eisenbahntunnel und neuen Bahnhof wurden in Bonn herausgehandelt. Doch jetzt will die Koalition auch den Transrapid und die CDU über die Breite des Straßentunnels debattieren. Daß mit der Thyssen-Schnellbahn ein technisch unausgereiftes Angeberprojekt gegen die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke Hamburg–Berlin eingetauscht wird, scheint nicht zu interessieren. Auch nicht, daß die Fahrzeit von Zentrum der Haupt- ins Zentrum der Hafenstadt kaum mehr als eine Stunde gedauert hätte – die Magnetbahn dagegen wohl niemals näher als bis an die Stadtränder heranfahren wird. Eine neue Diskussion um die Breite des Straßentunnels würde den Bautermin für das darüberliegende Regierungsviertel gefährden. Nicht eine Große Koalition, sondern Rumpelstilzchen ist am Werk. Dirk Wildt
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