Bald ein gemeinnütziger Verein

■ Die Selbsthilfegruppe Wohnungsloser „Oase“ zieht Bilanz

Gerade sechs Monate besteht die „Oase“, eine Selbsthilfegruppe Wohnungsloser, und schon hat sie beachtliche Erfolge vorzuweisen. Zum Beispiel die Beteiligung an der Obdachlosenzeitung „Hinz und Kunzt“, die inzwischen eine Auflage von 120.000 erreicht hat. „Vier Leute von uns sind jetzt bei ,Hinz und Kunzt' festangestellt“, berichtet Dieter, ungefähr 300 Obdachlose verkaufen die Zeitung und verdienen sich dadurch ein paar Mark.

Auch werden zwei Projekte im Winterhilfsprogramm für Obdachlose betreut. Karl und Lisa leiten zusammen eine Containerunterkunft in der Altonaer Königstraße mit fünf Obdachlosen. „Das läuft ganz gut“, sagt Karl, „Probleme gibt es ja überall“.

Das große Ziel ist aber, Wohnungen zu beschaffen: „Es kann nicht angehen, daß Obdachlose nach dem Winter wieder wie Vieh auf die Straßen getrieben werden.“ Alle Notunterkünfte müssen Ende März geräumt sein.

Außerdem suchen sowohl „Oase“ als auch „Hinz und Kunzt“ dringend Büroräume. Lisa meint: „Wir sind zu einer wichtigen Einrichtung geworden und haben bewiesen, daß auch Obdachlose ihr Anliegen selbst in die Hand nehmen.“ Jetzt will die Selbsthilfegruppe ein gemeinnütziger Verein werden, um besser arbeiten zu können.

Für die Obdachlosen hat sich viel verändert. In die Tagesstätte in der Bundesstraße kommt nun einmal wöchentlich eine Ärztin, die Patienten auch ohne Krankenschein behandelt. Das Landessozialamt hat der „Oase“ die Bewirtschaftung einer kleinen Kantine angeboten. Dort sollen Obdachlose ab dem ersten Mai Kaffee ausschenken und belegte Brötchen verkaufen. tos

Hamburger Sparkasse, Kontonummer 12 351 277 90, BLZ: 200 505 50, Stichwort „Oase“.