Party der ReiterInnen in der Stadthalle

■ 30. Bremer Pferdesport Festival / Galashow: Hoppeln mit „alten Hasen“ und vielen Fohlen

Wer Buten- und Binnen-Moderatorin Brigitta Nickelsen hoch zu Roß sehen will, muß nächsten Freitag in die Stadthalle gehen. Dort moderiert sie gemeinsam mit dem altbekannten Pferdesportmoderator Hans-Heinrich Isenbarth die Gala-Show des 30. Bremer Pferdesport-Festivals.

Und weil 30 eine runde Zahl ist, werden Persönlichkeiten auftreten, die in den letzten 30 Jahren „sportlich was geleistet haben“. „Die alten Hasen werden auch das eine oder andere Döntchen aus der Vergangenheit bringen“, versprechen die VeranstalterInnen. Die lebenden Legenden der Reiterei, Alwin Schockemöhle und sein Kollege Gert Wiltfang, werden live dabeisein. Als Zeitzeugen sind ebenfalls die ersten siegreichen ReiterInnen des allerersten Großen Bremer Preises von 1965 eingeladen.

Der zweite Show-Teil des Festivals am Mittwoch abend ist etwas für die PferdeliebhaberInnen, die mit den harten Spring- und Dressur-Sport nichts zu tun haben, sondern einfach etwas für's Auge wollen. Die sich zum Beispiel an einem Schaubild erfreuen, mit „sehr vielen Fohlen“. Vierzehn Reitvereine haben sich eine Story ausgedacht, die sie vorführen.

Was sich unter dem Titel „Nordseekrabben“ verbirgt, oder „Ein Abend in der Puszta“ kann man nur schwer ahnen. Die Erfahrung lehrt nur, daß die ReiterInnen sich wunderhübsch verkleiden, und den Spaß an der Sache weit über die Tribüne hinaus ausstrahlen. Als neues Kuriosum findet eine Geschicklichkeitsprüfung statt: Die Reiter springen zuerst einen kleinen Parcour, und tauschen dann den Sattel mit dem Lenkrad eines Autos, das sie durch den Hindernisparcours lenken müssen.

Neben all dem „Party-Spaß“, werden auch Wettkämpfe ausgetragen. Die Top-ReiterInnen werden zwischen dem Grand Slam Turnier in Brüssel und Bremen hin- und herpendeln, nur um auch in Bremen dabei zu sein. Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak und Rene Trebbel (der Star aus Paul Schockemöhles Stall) werden alle dabei sein. Dabei geht es ihnen nicht nur um den mit 52.000 Mark dotierten Großen Preis. „Ich habe meinen Fans in Bremen viel zu verdanken und kann und will auch den Veranstalter eines wirklich guten Turniers nicht enttäuschen“, sagt Franke Sloothaak. Ob die Jungs gegen die Vorjahressiegerin Meredith Michaels (USA) eine Chance haben werden?

Die Fan-Gemeinde des Westernreitens wird in Bremen von Jahr zu Jahr größer. In der Halle fünf herrscht am Freitag eine besondere Atmosphäre: Cowboyhüte wippen auf häufig langhaarigen Köpfen zum Country-Sound auf und ab. Die Quarterhorse-Pferde sehen im Vergleich zu den gestriegelten Turnierpferden aus wie frisch von der Prärie geholt: Langmähnig und wildwüchsig.

Vielversprechend ist die Züchtershow am Donnerstag abend nach der Hengstspringprüfung Klasse L. Hier werden Hengste vorgeführt, die dieses Jahr in der Zucht eingesetzt werden.

Man gibt sich in der Stadthalle familienfreundlich: ein Kindergarten steht den kleineren Pferdenärrinen zur Verfügung.

vivA

Stadthalle:9. bis 13.21994