Schwarzer Tag für „Pumpe“

■ Handball: Kiel gegen Essen 24:17 / Schwartau vernascht Magdeburg 22:21

Das war nicht der Tag von Michael Krieter. Zuerst verdichteten sich die Gerüchte, daß Heinz Jacobsen, Boß des Handballbundesligisten THW-Kiel, auf der Suche nach einem dritten Torhüter ist. Dann zeigte sein Konkurrent auf der Schlußmannposition, der 24jährige Thorsten Erig, gegen den sonntaglichen Heimspielgegner TuSEM Essen eine ausgezeichnete Leistung. Während sich Pumpe, wie Krieter von den Kieler Handballhools gerufen wird, schwer tat, besonders gegen die infam angesezten Würfe des Essener Handballdenkmals Jochen Fraatz. 24:17 schlug der THW vor der gewohnten Kulisse von 7000 Zuschauenden in der ausverkauften Ostseehalle TuSEM Essen.

In der vom rituellen Trommeln der Dauerkartenbesitzer - zumeist Männer in den mittleren Jahren -begleiteten ersten Halbzeit zeigte der THW allenfalls in der Deckung eine ansprechende Leistung. 10:10 stand es zur Pause. In der zweiten Spielhälfte besann sich dann Magnus Wislander darauf, daß er doch zu den Besten seiner Zunft zählen sollte – und zwar nicht nur aufgrund seines Salärs. Seine Würfe aus der zweiten Reihe waren es, die den THW auf die Siegerstraße brachten.

Eine neue Erkenntnis unterdes aus der Konfitürenmetropole: Der Aufsteiger VfL Bad Schwartau kann doch noch gewinnen. Mit einem 22:21 (9:9) gegen den SC Magdeburg buchten die Schleswig-Holsteiner in der Handball-Bundesliga zwei wertvolle Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

Das Team von Trainer Michal Kaniowski besserte vor 2.000 Zuschauern in der Timmendorfer Eissporthalle am Sonnabend damit seine zuletzt sehr mäßige Serie von 5:17 Zählern etwas auf. Die wechselvolle, dramatische Partie strapazierte gehörig die Nerven der Zuschauenden. Nach ausgeglichener, beiderseits schwacher erster Hälfte schienen die Magdeburger zunächst mit einem 11:9-Vorsprung auf dem Weg zum Erfolg. Doch dann schlug die große Stunde des Schwartauers Peter Gerfen. Der Torjäger erzielte acht seiner insgesamt neun Treffer, davon drei Siebenmeter, im zweiten Spielabschnitt. Er holte auch nach einem 11:12-Rückstand mit sechs Treffern das vorentscheidende 17:13 heraus. Doch auch nach einem 20:15-Vorsprung wurde es am Ende noch einmal eng. taz/ank