Kritik an Wegner

■ Statt Partei will ganz groß werden

Nur wenig Interesse konnte die Hamburger Statt Partei für ihre Mitgliederversammlung am Wochenende wecken. Lediglich 70 bis 80 TeilnehmerInnen vernahmen so die Kritik des Vorsitzenden Dieter Brandes an Statt-Übervater Markus Wegner: „Besserwisserei, Allgegenwärtigkeit und Aussagen wie 'Das kann nur ich' sind keine akzeptablen Positionen. Jeder muß sich mit der Trennung zwischen Partei und Fraktion abfinden“. Wegner, der von Brandes nicht namentlich genannt wurde, tat so, als ob er nicht gemeint war, und ging auf die Mahnungen nicht ein.

Gegen den Willen von Brandes beschloß die Mitgliederversammlung am Sonnabend in den Räumen der Handwerkskammer, daß Protokolle des Landesvorstandes künftig allen Mitgliedern zugänglich sein sollen. Die jüngsten Parteiaustritte, so der ehemaligen GAL-Abgeordneten Dagmar Pelzer, spielten auf der Versammlung keine Rolle. Brandes wies gegenüber der taz die Vorwürfe von Frau Pelzer zurück. „Ich sehe nicht, daß Grundsätze unserer Partei mißachtet werden“.

Forciert werden soll die bundesweite Ausdehnung der Partei. „Eine Teilnahme an der Kommunalwahl in Schleswig-Holstein ist aber noch nicht klar“, so Landesvorstandsmitglied Ekkhard Testorpf. Geklärt sei jedoch der „Namensklau“ des Unabhängigen Wählerverbandes Niedersachsens (UWN), der den Zusatz „Statt Partei“ streichen müsse. In den Startlöchern steht die Statt Partei auch schon in Bayern und in Thüringen. Eine Chance, die Fünf-Prozent-Hürde zu überschreiten, rechnet er sich jedoch erst bei 16 Landesverbänden aus. ach