Lasche Beteiligung an Stupa-Wahlen

■ Asta-Wahlen bereits am Donnerstag

Die Stimmen waren schnell ausgezählt. An der Wahl des Studentenparlaments der Freien Universität beteiligten sich vergangene Woche nur knapp 4.000 von rund 60.000 immatrikulierten StudentInnen. Das waren 6,7 Prozent und damit noch einmal deutlich weniger als 1993 (elf Prozent). Den Allgemeinen Studentenausschuß (Asta), den das Studentenparlament bereits am Donnerstag wählen soll, bilden vermutlich zwei große Verbünde von Fachschaftslisten. Sie bekamen 30 der 60 Sitze im Studentenparlament.

Als „historischen Tiefststand“ bezeichnete Christian Walther, Pressesprecher der FU, das Wahlergebnis. Auch in Asta-Kreisen ist man über die lasche Wahlbeteiligung nicht gerade begeistert. „Ausgesprochen unerfreulich“, kommentierte die mutmaßliche neue Asta-Vorsitzende Annette Zimmermann.

Die Ursachen seien darin zu suchen, daß diesmal aus Kostengründen weder Briefwahlunterlagen noch eine Wahlbenachrichtigung versandt worden waren. Außerdem hat man die Zahl der Wahlurnen reduziert. SoziologiestudentInnen aus der Babelsberger Straße mußten beispielsweise in der Rostlaube wählen.

Um einen Sitz im Studentenparlament zu erringen, reichten diesmal die Voten von 43 KommilitonInnen aus. Das Studentenparlament wählt laut Berliner Hochschulgesetz den Asta und hat das Haushaltsrecht über einen Etat von einer Million Mark. Die Wahl des Asta wird am Donnerstag über die Bühne gehen. Das sei für FU- Verhältnisse „fast revolutionär“ schnell, mutmaßte Andreas Haar von der Liste „Sturm für die Uni“. Im letzten Jahr hatte es sechs Monate gedauert, bis sich die ParlamentarierInnen in ihren Koalitionsvereinbarungen auf einen Vorsitzenden geeinigt hatten.

Neben der NichtwählerInnengruppe haben die Fachschaftslisten die Wahlen gewonnen. Die Uni-Stürmer bilden mit den Fachschaften der Germanistik, der Psychologischen Institute und anderen einen Listenverbund. Sie stellen künftig 17 der 60 StudentenparlamentarierInnen. Der zweite Fachschaftenverbund (Wirtschaft, Politik, Philosophie, Geschichte) bekam 13 Sitze. Zusammen bilden sie den Asta. Der Studentenausschuß werde auch von den „Kleinen Linken Listen“, den AusländerInnen und der Alternativen Liste gestützt, hieß es. Letztere errang – wie übrigens auch RCDS und Jusos – nur noch vier Sitze. Damit stießen parteiorientierte Listen bei der Wahl zum studentischen Parlament auf kein großes Interesse. Gewählt wurden offenbar diejenigen StudentInnen, die man und frau aus den Fachbereichen kennt. cif