Mit Nudelholz und Lippenstift

■ Frauenfestival zum Thema „Frau und Gewalt“ am 11. März geplant

Gertraud Schlote tanzt zum Thema „Frauen und Gewalt“. Uschi Jährig schreibt darüber. Irmtraud Günzler inszeniert Gewalt als Theaterstück. Das sind nur drei von vielen Wegen zum Thema „Frauen und Gewalt“. Zwanzig Bildungsurlauberinnen beschritten sie in der vergangenen Woche im Waller Westend.

Fünf Tage lang sponnen die Frauen an einem Netz, das Bremerinnen verbinden soll. Dafür verknüpften sie dünne Ideenfäden mit dicken Diskussionssträngen zu einem Ganzen. Am 11. März soll es als Frauenfestival im Schlachthof zu feiern sein – eine musische Schwester des bundesweiten Frauenstreiktags am 8. März. Für Frauenrechte und gegen Diskriminierung wollen Frauen aus den verschiedensten Zusammenhängen dann an die Öffentlichkeit gehen. Nach dem Vorbild der Frauenstreiks in Island und der Schweiz werden sie vom Protest bis zum Streik ihre Mittel einlegen.

„Uns geht es um die kreative und künstlerische Umsetzung des Gewaltthemas“, sagt Gabi-Grete Kellerhoff, die Leiterin des Seminars von „Arbeit und Leben“. Sie ist zugleich die Urheberin der Idee vom Frauenfestival. „Als eintägige Werkschau sollen Beiträge zum Thema in Ausschnitten vorgestellt werden“, erläutert sie. „In voller Länge werden die Beiträge dann über den ganzen März und April hinweg gezeigt.“ Von den Shakespeares über die Silberlocken-Seniorinnen bis hin zur evangelischen Frauengruppe ist die Zusammenarbeit bereits versprochen. Rund 100 Frauen sind bislang einbezogen.

Konsens ist dabei, daß es nicht vorrangig um eine weibliche Opferperspektive gehen soll. Deshalb reichten die Diskussionen der Bildungsurlauberinnen von den Fragen der strukturellen Gewalt bis zu den weiblichen Waffen Nudelholz und Lippenstift. Denn: „Wir Frauen sind ja auch nicht ohne“, meint die Tänzerin. „Wir treffen von hinten durch die Brust ins Auge.“ Wie sie diese Einsicht allerdings tanzt – darüber verrät sie nichts. ede

Gruppen, die am 11. März dabei sein wollen, können sich nur noch kurzfristig bei Gabi-Grete Kellerhoff melden. Tel: 491365