Garveys Geist

■ Heute im Modernes: Burning Spear

Mir Burning Spear aka Winston Rodney kommt einer der letzten Großen des „Old School“-Reggae nach Bremen. Rodney stellt seine musikalische Botschaft ganz in die Tradition von Marcus Garvey, dem geistigen Begründer der Rastafari-Bewegung, der zu Anfang dieses Jahrhunderts in den USA und seiner jamaikanischen Heimat die Rückkehr aller schwarzen Ex-SklavInnen nach Afrika propagiert hatte. Rodney ist einer der wenigen populären Reggae-Vokalisten, der noch in der Tradition der Rastafarians steht. Seinen Künstlernamen Burning Spear hat er sich vom Führer der kenianischen Unabhängigkeitsbewegung, Jomo Kenyatta, entliehen (Jomo = Brennender Speer auf Suaheli). Auch musikalisch ist Burning Spear seinen Wurzeln treu geblieben: schleppende Riddims, kurze Bläsersätze, und über allem erhebt sich Rodneys eindringlicher Gesang, zu dem im rororo-Rocklexikon ausgeführt wird, daß vor allem sein „instrumental wirkender Scat-Gesang, der vom brummigen nasalen Raunen bis zu schrillen Juchzern und Kreischlauten reicht“, fasziniere. Ob der inzwischen fast 50jährige diese „im Reggae einzigartige Phrasierung“ noch voll zur Geltung bringen kann, wird frau heute abend hören können. Für erstklassigen Reggae ist Burning Spear aber auf jeden Fall gut. Farina

um 20.00 Uhr im Modernes