Erst prüfen, dann bauen

■ SPD will Stadtplanung ändern

In puncto Entwurf des Flächennutzungsplanes (FNP), mit dem die Gestaltung der Stadt in den kommenden 20 Jahren festgelegt wird, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. So setzte sich gestern Rudolf Kujath auf einer Pressekonferenz der SPD dafür ein, daß die vorgesehenen 4.200 Hektar für Grünflächen um 550 Hektar erhöht werden. Torsten Hilse drängte darauf, daß im Nord-Ost- Raum – dort sollen Wohnungen für 150.000 Einwohner und ein Zentrum für Müllverbrennung und Wiederverwertung gebaut werden – eine 50 Hektar große Landesgartenschau eine „einseitige Lastenverteilung“ vermeidet. Außerdem solle die Verkehrskonzeption „gründlich überprüft“ werden. Ein Lastwagen pro Minute zum geplanten Müll-Center sei zuviel. Wie diese „gründliche Überprüfung“ erfolgen soll, wollten die Sozialdemokraten nicht verraten. Die Luftqualität könne jedenfalls nicht der entscheidende Maßstab sein, sagte Hilse. Mit einem Flächennutzungsplan den Grad zulässiger Luftverschmutzung durch den Autoverkehr festzuschreiben, wäre eine Überforderung. Weil es „unrealistisch“ sei, soll auch an dem von Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) vorgegebenen Angebot des öffentlichen Nahverkehrs nicht gerüttelt werden. Haase sieht nur für jeden zweiten neuen Bewohner einen Platz in Bus und Bahn vor – der Rest muß Auto fahren. diak