Brüllender Tiger will Gentleman vermöbeln

■ Michaliszewski bestreitet Aufbaukampf gegen Vedder / Blin verschiebt Comeback

Nur wenigen Berufsgruppen kann ein solcher Mangel an Phantasie bescheinigt werden wie Boxpromotern bei der Auswahl der Ringnamen für ihre Eleven. Aus Graciano Rocchigiani wird – wie im Film, oder in der Boxgeschichte – „Rocky“, aus dem simplen relativ unbegnadeten Markus Bott wird für Publikum „Cassius“ (wie Muhammad Ali) und der Deutsch-Polen Dariusz Michaliszewski wird kurzenhand zum Tiger erklärt – allerdings erst, als es nicht gelang Henry Maske als den „weißen Tiger“ zu hypen.

Sei's drum. Außer dem abgelegten Ringnamen von Maske muß sich Michaliszewski noch mit einem abgelegten Gegner von „Gentleman“ Henry Maske auseinandersetzen. Am 19. Februar möchte der Wahl-Hamburger in der Wandsbecker Sporthalle das schaffen, was Maske bei seiner letzten Titelverteidigung nicht gelang: Den amerikanischen Busfahrer und Halbschwergewichtsboxer David Vedder auszuknocken.

Das Duell soll für Michalczwski eine der letzten Vorbereitungen auf den geplanten Titelkampf mit Henry Maske sein. „Wir wollen, daß Dariusz Ende des Jahres der offizielle Herausforderer von Maske ist“, sagte der Hamburger Boxmanager Klaus-Peter Kohl.

Gefährdet ist hingegen das Combeback des Hamburger Schwergewichtlers Knut Blin. Der 25jährige, der gegen Bruno Podgorny (Belgien) nach drei Jahren wieder in den Ring steigen soll, hat sich im Training eine leichte Fußverletzung zugezogen.

Unterdes ärgert sich die veranstaltende Universum-Box-Promotion noch mit den Folgen ihres letzten Kampfabends herum, bei dem Graciano Rocchigiani unter höchst mysteriösen Umständen gegen den Briten Chris Eubank zum Verlierer erklärt worden ist. Bereits am Mittwoch legte „Universum“-Boss Klaus-Peter Kohl gegen die Wertung des Kampfes Protest ein. In „zwei bis drei Wochen“ wird mit einer Reaktion des etwas dubiosen Weltverbandes WBO gerechnet.

kader