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■ Aus den Niederungen des FußballsportsBeim VfL 93 geht's nun um die Wurst

Trainer Uwe Erkenbrecher wartet mit dem VfL 93 immer noch auf den ersten Oberligasieg. Am Donnerstag gab's ein 1:1 beim ebenfalls abstiegsbedrohten TuS Celle, wo Franz Gerber sein fünftes (und wohl nicht letztes) Comeback als Trainer feierte.

Morgen (15 Uhr, Borgweg) steigt im Stadtpark das Derby gegen die Amateure des HSV. Dann soll endlich der erste Sieg her, damit im Clubheim eine zünftige Fete gefeiert werden kann.

Gegen den HSV ist auch Manager „Coppy“ Beck wieder am Borgweg, der das letzte Heimspiel gegen Werder Bremens Amateure verpaßt hatte, weil er seiner Freundin bei der Renovierung ihrer Imbiß-Bude geholfen hatte. Arbeitet „Coppy“ jetzt intensiv an einer neuen Karriere in der Würstchen-Szene? „Ein Jahr mache ich noch weiter beim VfL 93, dann möchte ich mich auf andere Sachen konzentrieren...“, räumt Beck ein. Schon jetzt soll die Würstchenbude in der Innenstadt ein Geheimtreff sein, wo sich viele Insider der Hamburger Fußballszene treffen. Bei Currywurst mit Pommes sollen Geheim-Verhandlungen mit Spielern geführt werden, auch HSV-Stürmer Karsten Bäron und Manager Herri Bruchhagen soll der Stand bekannt sein. Das sind bisher aber nur Gerüch(t)e. Viele Kollegen von „Coppy“ Beck würden sich sicherlich wünschen, daß er schon zur neuen Serie in die Wurst-Szene wechselt - denn Coppy ist für seine nicht immer ganz feine Art im Abwerben von neuen Spielern gefürchtet.

Ein guter Kunde von Beck dürfte in Kürze auch der ehemalige HSV-Torjäger Dieter Schatzschneider werden, der zur nächsten Serie mit Altona 93 die verschobene Rückkehr in die Oberliga feiern möchte. Aber die AFC-Mannschaft droht auseinanderzubrechen. Die bösen AFC-Bosse strichen den ins Mittelmaß abgerutschten Spielern nämlich die Prämien und Gehälter um 20 Prozent zusammen, was natürlich auf wenig Gegenliebe stieß.

„Wir sind hier abgelinkt worden“, ärgert sich Ex-Profi Peter Ehlers (27), immerhin seit sechs Jahren Leistungsträger beim AFC, „wir wären bereit gewesen, über eine Kürzung zu verhandeln, aber wir sind hier vor vollendete Tatsachen gestellt worden, so geht es nicht.“ Feste Größen wie Prohn, Koy, Ehlers, Popp und Neuschwander wollen weg. Wie gut, daß AFC-Vizepräsident Barthel die Zeichen der Zeit erkannt hat: „Wir haben Schatzschneider verpflichtet, weil er gut mit Nachwuchsspielern arbeiten kann.“ Und bei der Vorliebe der Teenies für Junkfood ist der Imbißstand von Coppy Beck doch ein idealer Treffpunkt.

Für Fans des FC St. Pauli, die nach den rassistischen Äußerungen von Kapitän Dieter Schlindwein die Lust auf die Kiez-Kicker noch nicht ganz verloren haben, können am Sonntagnachmittag (15 Uhr, Siemershöh) die Amateur-Elf unterstützen, die mit einem Sieg beim SC Langenhorn ihren zweiten Tabellenplatz festigen will.

Pille

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