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■ KommentarKeine Lösung

Häme ist angesagt: Hamburgs SPD muß einen echten Konflikt lösen. Einen, bei dem es zu beweisen gilt, daß Politik etwas anderes ist, als nur Richtersprüche umzusetzen. Auch wenn dies dem schlichten Politikverständnis gewisser Hamburger Notare entspricht.

Viel ist zum Thema Hafenstraße schon gesagt worden: Über die Normalität, die Klaus von Dohnanyi herstellen wollte und die inzwischen längst Realität ist. Über die „weltoffene“ Großstadt, die eine Gruppe von Menschen nicht erträgt, weil sie eine andere Auffassung vom Leben als die staatlich verordnete hat. Über die Absurdität, bei drängender Wohnungsnot über hundert Menschen aus ihren Häusern zu vertreiben, um dort auf weniger, aber dafür teurerem Wohnraum andere Menschen unterzubringen.

Was einem noch an Stichworten zu diesem Thema einfällt: Realitätsferne, Blockade, Denkverbot, Intoleranz, Eitelkeit, Unvermögen. Aber auch: Chance, Kompromiß, Phantasie, Konfliktfreudigkeit, Mut.

Die BVG-Entscheidung ist nicht mehr als ein neuerlicher Richterspruch. Jedem dürfte klar gewesen sein, daß damit das Problem nicht zu lösen ist. Richter müssen schließlich keine Menschenleben-gefährdenden Polizeieinsätze organisieren. Sie müssen auch nicht Ersatzwohnraum herbeizaubern und nicht den Abriß kostbaren Wohnraums rechtfertigen. Und schon gar nicht aufgebrachte BürgerInnen von der Richtigkeit ihrer schon vor Jahren abgestandenen und niemals gelüfteten Denkweise überzeugen. Das bleibt Politikern vorbehalten.

Allerdings nur solchen, denen Stichworte der ersten Kategorie mehr zusagen. Sannah Koch

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