Frauenstraßennamen: Wer war's?

Rita Bardenheuers politisches Engagement begann, als sie 27 Jahre alt war: Die ausgebildete Lehrerin (1877 - 1943) schloß sich dem Verein für Frauenstimmrecht an. Sie grenzte sich von damaligen Forderungen nach einem ständischen Wahlrecht ab. Als 1909 die „Ortsgruppe des Bundes für Mutterschutz und Sexualreform“ entstand, war Rita Bardenheuer dabei. Diese Gruppe und der Frauenstimmrechtsverein setzten sich mit Ausbruch des ersten Weltkrieges für in Not geratene Frauen ein. Rita Bardenheuer arbeitete außerdem beim Roten Kreuz mit.

Als Mitglied der Bürgerschaft hat sie in verschiedenen Ausschüssen und der Schuldeputation gearbeitet. Im Parlament führte sie das Wort in den Diskussionen zu Frauenfragen und Problemen der Erziehung. Heute trägt eine Straße in Schwachhausen ihren Namen.

Ihr Eintritt in die SPD im Jahre 1919 machte ihren Mann arbeitslos: Die Firma Melchers & Co. stellte ihn wegen der politischen Aktivität Rita Bardenheuers nach Ende des ersten Weltskriegs nicht mehr ein. Nachdem sie zunächst bereits nach einem Jahr ihr Bürgerschaftsmandat wegen parteiinterner Streitigkeiten wieder niederlegte, trat sie zwei Jahre später ganz aus der Partei aus. Denn ihr Mann, der nach seinem Rausschmiß selbstständiger Kaufmann geworden war, bekam mehr und mehr Schwierigkeiten. Schließlich mußte sich Rita Bardenheuer später auch aus ihren Aktivitäten für das Frauenstimmrecht und der sozialen Verbesserung für die Frau zurückziehen – auf Druck der Faschisten. vivA