Lobbyisten der Rüstungsmafia -betr.: "Waffen für Bosnien", taz vom 12.2.94

zu “Waffen für Bosnien“ vom 12.02.

Ich finde in der taz-Anzeige und Flugblatt, das im schwarzen Layout an das Plakat erinnert, das 1991 zum Ende des Golfkrieges aufforderte. 1994 wird aber nicht das Ende des Mordens auf dem Balkan gefordert, sodern „Aufhebung des Waffenembargos gegen Bosien-Herzegowina“.

Das heißt im Klartext, das Bosienkomitee Bremen im Bündnis mit dem Grünen Kreisverband Mitte/Östliche Vorstadt und dem Arbeiter-Samariterbund wollen noch mehr Waffen auf den Balkan bringen, also in ein Land, das eh schon vor Waffen, Söldern und Soldaten strotzt.

Den Krieg nicht zu beenden, sondern im Gegenteil zu verlängern und zu internsivieren mit noch mehr Waffen – dafür sollen wir auch noch spenden und zwar auf das Konto des Arbeiter-Samariter-Bundes.

Jetzt kommt der Hammer: Es ist dasselbe Konto, das auch Spenden für folgende Initativen sammelt: “Frauen und Kinder in Not für Bosnien/Kroatien“, die Aktion „Brücke der Hoffnung“, die unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Wedemeier, von Radio Bremen, der Bremer Evangelischen Kirche und anderen Bremer Intitutionen finanziert wird, und die „Zahnambulanz Bosien/Kroatien“.

Arbeiter-Samariterbund, die Zahnambulanz der Elsbeth Rütten, die Frauen und Kinder in Not der Bürgerschaftsabgeorneten Marieluise Beck, die Brücke der Hoffnung haben schon längst die richtige Antwort gegeben auf die Frage, was tun angesichts des Mordens, nämlich humanitäre Hilfe leisten! Wollen sie sich nun vom Bosienkomitee vereinnahmen lassen und zu LobbyistInnen von Rüstungsmafia und Waffenschmugglern werden? Ernst Busche

Bremer Friedensforumum