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: SFB macht Multikulti-Radio

Berlin (taz) – In einem 18 Monate dauernden Modellversuch will der Sender Freies Berlin künftig ein Hörfunkprogramm ausstrahlen, das „das Zusammenleben zwischen Ausländern und der deutschen Bevölkerung in Berlin und Brandenburg fördert“. Dabei sollen vor allem die Interessen der ausländischen Minderheiten im Vordergrund stehen. Dies mußte der SFB verbindlich versprechen. Für die Abendstunden will das Ausländer-Radio zunächst von der ARD die überregionalen „Gastarbeiter“-Sendungen übernehmen. Sie sollen allerdings stärker lokalen Charakter erhalten. Während der Modellphase soll (endlich mal!) ausprobiert werden, ob man zu diesem Zweck nicht Sendungen ausstrahlen könnte, die ausländische Gruppen selbst produzieren. Jetzt tüfteln die Bürokraten noch an „einer dafür geeigneten Organisationsform“. Doch soll der „Erlaß einer Satzung nach Paragraph 45 des Medienstaatsvertrages“ erst einmal zurückgestellt und Radio gemacht werden, damit man praktische Erfahrungen sammeln kann. Auch die Idee, Ausländer-Sendungen als „Fenster“ in den Offenen Kanal abzudrängen, wird einstweilen nicht weiterverfolgt. Das SFB-Ausländer-Radio, dessen Name noch nicht feststeht, wird auf 106,8 MHz senden.uk