■ Urdrüs wahre Kolumne
: Nachtkappen in die Bütt!

Beileibe nicht nur Narrenhände beschmieren und bekleben Wände! Die relativ schlicht gestrickte Plakatkampagne „Kosten runter – Beschäftigung rauf“ der Metall- und Elektroindustrie wurde von klammheimlichen Sozialrebellen hie und da erläutert durch den Slogan „Zurück zur Sklaverei“. Diesen Dialogpartnern mit dem Leimtopf hielt nunmehr Ortwin Baum vom Metallverband Unterweser mangelndes Demokratieverständnis entgegen, denn „eine solche Parole führt in der Tarifrunde zur Konfrontation.“ Gut erkannt, Ortwin – dafür gibt's den Schlaumeierorden!

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Das Stadtwerkeproletariat veranstaltete dieser Tage auf dem Markt seinen Bittgottesdienst für die Aufnahme in den Atomstromverbund der PREAG. Na solln–se doch, werden schon sehen, wer wen wann am besten auf die Schippe nimmt . Daß man aber auf der Kundgebung ausgerechnet den SCHÖNE NEUE HEIMAT-Wilipinski in die Bütt steigen ließ, ist denn doch schon bemerkenswert: Der wenn der mit der PREAG über Konditionen rumgekungelt hat, der kann sich doch gar nicht erinnern, wenn das Thema wieder vor irgendeinen Untersuchungsausschuß kommt. Alzheimer als Strategie? Kann schiefgehen!

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Der Hackl Schorsch mit dem herrlichen Rodelbeschleunigungsarschhat jetzt in Lillehammer sein goldiges Geheimnis verraten: Er schläft mit seinen Kufen in einem Bett. Hoffentlich kommt da nix nach...

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Soll doch wahrhaftig im Waller (!) Kino 46 der Film „Beruf Neonazi“ im regulären Programm laufen. Sind die denn bekloppt, das schöne neue Lichtspielhaus mutwillig argumentativer Buttersäure auszusetzen? Wir warnen, warnen, warnen, und wer dann mal nicht hören will, dem ist wohl nicht zu helfen. Und es gibt doch auch noch den Triumph des Willens von Lenchen Riefenstahl – ist doch noch viel mehr was für Cineasten mit ideologisch-keimfreien Silberblick.

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Der Fleischhauer und Wurstkönig Karl Könecke hat die Verjährungsfrist für seine steuerrelevanten Manipulationen mit Importfleisch glücklich ausgesessen und darf sich über Aufhebung von Haftbefehl und Vermögensbeschlagnahme durch die Staatsanwaltschaft freuen. Sollte der nunmehr wieder ehrbare Schlachtermeister nicht uns alle an seiner Freude teilhaben lassen und wenigstens einen Tag lang die Thüringer vom Rost eigenhändig und für lau in der Innenstadt verteilen? Das hätte mal Charme...

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Vorm Tombolabüdchen der Bürgerparklotterie schnorrt eine sympathische Seniorin um Markstücke. Und verspricht den Angesprochenen, für den Fall eines Hauptgewinns eine Spende für Brot für die Welt oder für die Armen hierzulande zu machen. „Dann machen Sie gleich zweimal was Gutes!“ Ein Schnäppchen sozusagen in Sachen Mildtätigkeit – gute Frau, Sie haben dafür glatt einen Heiermann verdient.

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Das hätten Sie sehen müssen, liebe Leserin! Hockt da unter dem üblichen Troß wochenendheimfahrender Bundeswehrbuben ein hochgradig alkoholisierter Flachmann im IC-Großraumwagen, in ein T-Shirt gewandet, das nicht nur mit der Abbildung des Eisernen Kreuzes samt Bundesadler bedruckt ist, sondern auch noch mit der Erläuterung „Kampftrinkgeschwader im Sex-Einsatz“. Und hat der Kerl noch einen Riesen-Nuckel um den Hals hängen. Ein prachtvolles Feindbild! Ulrich Reineking-Drügemöller