Valdas Ivanauskas schrecklich zahm

■ Karsten Bäron soll heute in Leverkusen die Tore schießen / Carsten Kober das Spiel zerstören

Langsam trottete der Mann mit der Nummer 7 zurück in die eigene Spielhälfte. Es war Valdas Ivanauskas offensichtlich egal, daß er in Abseits stand. Kraftlos wirkte der Mann, der sich in den ersten Spielen bei seinem neuen Verein, den Ringnamen „Ivan der Schreckliche“ erworben hat, am vergangenen Sonnabend gegen den SC Freiburg. Mittlerweile sind nur noch die Wutausbrüche des Litauers als erschreckend anzusehen. Nur wenig motiviert, erscheint indes sein fußballerisches Tun. „Valdas hat sich durch seinen gelungenen Start selbst zu sehr unter Erfolgsdruck gesetzt“, versucht HSV-Trainer Benno Möhlmann die Ladehemmung des Litauers zu erklären. Gegen die Werkself soll Bäron wieder von Beginn an stürmen. neben ihm könnte die Neuverpflichtung Jörn Andersen versuchen, seinen Arbeitsplatzwechsel zu rechtfertigen.

Ein weiters Abgleiten nach zuletzt schwächeren Begegnungen will Möhlmann in heute Leverkusen unbedingt vermeiden. Seit dem 3:0 über Frankfurt im November ist bei den Norddeutschen der Wurm drin.

Die Betriebstruppe, die auf der Poolposition der Bundesliga überwintern durfte, muß immer noch auf Ulf Kirsten verzichten. Der ehemalige Dynamo Berlin-Stürmer hatte sich am vergangenen Wochenende gegen Borussia Dortmund verletzt. Gänzlich im Unklaren läßt Leverkusen-Coach Stephanovic noch, wen er neben dem anderen vormaligem lustigen Rotgardistenblut, Andreas Thom, für den Chemiemulti stürmen lassen wird.

Derweil bejammert HSV-Coach Benno Möhlmann den Krankenhausaufenthalt von Mittelfeldspielzerstörer Jürgen Hartmann. „Das ist mein wichtigster Mann.“ Nun wird es wohl Carsten Kobers Aufgabe sein, den genialistisch anmutenden Spielaufbau von Leverkusens Oldie Bernd Schuster schon im Ansatz kaputtzumachen. Doch in Erinnerung an die blamable Leistung des Manndeckers beim 1:1- des HSVs gegen Freiburg, könnte sich dieses Maßnahme als Schuß ins eigene Tor erweisen. kader