Lokalkoloratur

Die Bürgerschaftsabgeordnete Gundi Hauptmüller (27), fraktionslos wegen Meuterei gegen die von Statt-Partei-Chef Markus Wegner verordnete „Fraktionsdisziplin“, fällt mal wieder angenehm auf. In einer kleinen Anfrage prangert sie nicht nur die „frauendiskriminierende Werbung“ an, mit der das „Flaschenbier Astra“ seine - männliche - Klientel zum Verzehr animieren will. Nein, sie outet sogar fragwürdiges stadtstaatliches Trinkverhalten: „Selbst bei Veranstaltungen des Rathauses (zuletzt am parlamentarischen Abend) wird das Bier serviert“, läßt sie die schockierte Öffentlichkeit wissen. Und verlangt Aufklärung darüber, wie denn der Senat eigentlich Sprüche wie „Ein Mann sollte in seinem Leben einen Baum pflanzen, einen Sohn zeugen ...“ findet, die auf öffentlichen Werbeflächen die gute Laune verderben. „Hält der Senat es für vertretbar, daß öffentliche Auftraggeber (...) einen Beitrag dazu leisten, das frauenfeindliche Verhalten der betreffenden Firma zu unterstützen?“ frug die streitbare Mutter und Pappelfreundin Anfang Februar und hätte sich das Papier sparen können. Denn „der Senat sieht grundsätzlich davon ab, zu Äußerungen Dritter Stellung zu nehmen. Dies gilt auch für Werbetexte“, läßt sich der sein Astra nicht nehmen. Frau Frauensenatorin, übernehmen Sie! bit