Grundrecht auf Bewegung

■ Fachtagung zu „Weiterbildung und Sport“, im März in Bremen

Sind US-Amerikaner so agressiv wie ihr Nationalsport Football? Die Chinesen so friedfertig wie ihr Tai-Chi? Der Friedensforscher Prof. Johan Galtung wird vom 10. bis 12. März in der Bremer Universität versuchen, diese Fragen im Rahmen der Fachtagung „Weiterbildung und Sport“ zu beantworten. „Es gibt keine Veranstaltung von vergleichbarer Qualität in Deutschland“, steckt der Vorsitzende des Landessportbundes Bremen (LSB), Heinz-Helmut Claußen, die Erwartungen ab. Rund 50 ReferentInnen werden versuchen, die gesellschaftspolitische Bedeutung des Sports wissenschaftlich weiter zu fundieren. „Die Universität Bremen und der LSB wollen in Zeiten, da ein Grundrecht wie das auf Bewegung beschnitten wird, die Schere zwischen Weiterbildung und Sport weiter zu schließen versuchen“, so Claußen.

In sieben Workshops und drei öffentlichen Podiumsdiskussionen sollen beispielsweise in den Fragen „Sport und Umwelt in der Weiterbildung“ oder „Sport und Gewalt“ neue Ansätze erarbeitet werden. „Speziell unter dem Gesichtspunkt der Weiterbildung wird hier diskutiert werden“, sagt Prof. Günther Holzapfel von der Universität Bremen, die zusammen mit dem LSB die Fachtagung organisiert. „Nach landläufiger Meinung ist Sport etwas, das Spaß macht und deshalb im Weiterbildungssektor nicht zu suchen hat – also auch selbst zu finanzieren sei“, so Holzapfel. Er sieht die Gefahr, daß berufliche und politische Weiterbildung „immer mehr zur fiskalpolitischen Manövriermasse“ werden.

Mit der Fachtagung will man vor allem Mitarbeiter aus der Weiterbildung, dem Sport, der Sportpädagogik und anderen in dem Bereich Beschäftigten. Für Übungs- und Organisationsleiter kann die Tagung für die Lizenzverlängerung angerechnet werden. Ralf Bode