Entspannter Blick insVirtuelle

■ Am besten mit vielen Tränen: Augen-Entspannungstraining für die Arbeit am Computer

Blinzeln Sie ihn ruhig öfter mal an, Ihren Computer. Nicht um Ihre verführerischen Kräfte zu testen, sondern um Ihren Augen bei der Bildschirmarbeit etwas Gutes zu tun. Denn Blinzeln regt die Tränenflüssigkeit an, und die wiederum desinfiziert. Doch Hände weg! Wer sich die Augen reibt, um den geplagten Sehnerven Erleichterung zu verschaffen, „hobelt sich mit den kleinen Staubpartikelchen die Hornhaut ab“, sagt Dagmar Klenke vom Frauen-Computer-Zentrum. Zu ihren Kursen im Frauenstadthaus gehört die Anleitung zur richtigen Augenentspannung dazu. Denn daß die Bildschirmarbeit zur Qual wird und brennende, rote Augen und Kopfschmerzen zum Alltag gehören, das muß nicht sein.

Ein Computer ist der Inbegriff des Nicht-Natürlichen – und die Arbeit mit ihm erfordert von den Augen das für sie Widernatürlichste überhaupt: über längere Zeit nahezu unbeweglich auf einen bestimmten Punkt zu blicken. Da der Augapfel von Muskeln gehalten und bewegt wird, entsteht dabei geradezu eine Art Muskelkrampf. Einfach mal weggucken kann bei der Bildschirmarbeit schon helfen: auf die Pflanze nebenan, aus dem Fenster hinaus. Denn das Auge braucht auch die ständige Schärfenverlagerung. Ungefähr fünf Minuten dauert ein Entspannungsprogramm, das jede an ihrem Arbeitsplatz durchführen kann (s. unten).

Doch an einem schlecht ausgeleuchteten Computerarbeitsplatz mit flimmerndem Bildschirm sind auch Augenübungen unnütz – die Voraussetzungen müssen schon stimmen. Dazu gehören eine nicht blendende Deckenbeleuchtung sowie eine individuelle Computer-Beleuchtung am Schreibtisch – deren Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren nicht in Konkurrenz mit der Frequenzzahl des Bildschirms treten (im Fachgeschäft fragen). Der Bildschirm sollte zudem auf mindestens 70 Hertz eingestellt sein; 60 Hertz-Bildschirme flackern zu sehr. Tip: Software und Grafikkarte müssen darauf abgestimmt sein. Der Lichteinfall sollte am besten von der Seite kommen und die Schreibtischfläche nicht reflektieren. Und: Der Bildschirm sollte weder frontal am Fenster noch direkt an der Wand stehen. Und: immer eine Armlänge Abstand vom Bildschirm einhalten!

skai

Die Übung:

Setzen Sie sich gerade auf einen Stuhl, drehen Sie den Kopf langsam nach links und rechts, folgen Sie mit den Augen und schauen über die Schultern nach hinten. Damit wird die Nackenmuskulatur gedehnt.

Trommeln Sie als nächstes mit den Fingerkuppen sanft um die Augen herum auf Ihr Gesicht. Stellen Sie sich vor, Regentropfen würden auf Ihr Gesicht fallen. Schließen Sie die Augen dabei. „Trommeln“ Sie dann über das ganze Gesicht – und achten Sie auf Ihren gleichmäßigen Atem.

Bilden Sie mit den Handflächen Mulden und legen Sie die Hände vor die Augen. Genießen Sie die Dunkelheit. Nehmen Sie die Hände bei geschlossenen Augen langsam weg, drehen Sie den Kopf wieder nach links und rechts, nehmen Sie die unterschiedlichen Helligkeitsgrade wahr. Blinzeln Sie und gewöhnen sich langsam wieder an die Helligkeit. Atmen Sie kräftig durch und recken Sie sich. Und das alles möglichst, bevor die Augen brennen...