Soundcheck

Heute abend: Dino Saluzzi Family. Spätestens seit der verstorbene Astor Piazzola mit seinen Bandoneon-Klängen den musikalischen Hintergrund zu Fernando Solanas inzwischen legendären Film Der Süden beisteuerte, erlebt der argentinische Tango eine Renaissance. Tango-Kreise gründeten sich, den schmachtenden Tanz der erotischen Werbung auch im hohen Norden zu praktizieren.

Im Jahr 1935 wurde in einem kleinen Dorf im Norden Argentiniens Dino Saluzzi geboren. Er spielt wie Piazzola die Knopfharmonika, die im vergangenen Jahrhundert von einem Musiklehrer namens Heinrich Band in Deutschland entwickelt wurde. Im Tango findet auch Saluzzi die Wurzeln für seine Art von Musik. Doch hat er sie angereichert mit verschiedensten Klangfarben, die aus der Verschmelzung afrikanischer und südamerikanischer Folklore entstanden. In seiner Musik findet sich etwa Candombe wieder, Klänge, die ihren Ursprung in Afrika haben und in Uruguay die Jahrhunderte überlebt haben.

Mit einem Teil der Familie steht Saluzzi heute auf der Bühne der Altonaer Fabrik. Seine Brüder Celso und Felix spielen das Bandoneon und das Saxophon, und sein jüngster Sohn Jose Maria eifert hinter dem Schlagzeug den musikalischen Ambitionen des Vaters nach.

Nikos Theodorakopulos

Fabrik, 21 Uhr