Bahn AG läßt Laster rollen

■ Neues Frachtzentrum soll regionalen Gütertransport bündeln

Die Bahn AG will das erste ihrer insgesamt 41 neuen regionalen „Frachtzentren“ in Bremen bauen. Der Grundstein für die rund 40 Millionen Mark teure Umschlageinrichtung im Neustädter Güterverkehrszentrum soll bereits im März gelegt werden. Das kündigte der Bremer Chef des neuen Bahn-Geschäftsbereichs „Stückgut“, Wilhelm Makus, gestern an.

Über das Bremer Frachtzentrum soll einmal das Bahn-Expreßgut der gesamten Weser-Ems-Region abgewickelt werden. Der Zu- und Auslieferverkehr wird dann allerdings ausschließlich per LKW erfolgen. „Die Kosten für den regionalen Bahntransport sind einfach nicht konkurrenzfähig“, meint Makus. Und so wird Expreßgut zwar auch künftig zum Beispiel am Bahnhof in Leer oder Emden angenommen, dann allerdings erstmal auf der Straße nach Bremen geschafft.

„Die Bahn darf jetzt eben keine Strukturpolitik mehr machen, sondern Marktwirtschaft“, sagt auch Wolfgang Decker, neuer Herr über 1.400 Kilometer Gleis, 900 Brücken, 50 Bahnhöfe und 2.000 Weichen im Regionalbereich Bremen. Dazu gehört für seinen Kollegen Dieter Fickers vom „Geschäftsbereich Fern- und Nahverkehr“ zum Beispiel auch die Fortbildung von 500 Schaffnern in den marktüblichen Regeln der freundlichen Kundenbetreuung.

So ganz vertraut gehen den neuen Herren der alten Bahn die neudeutschen Modewörter des mittleren Managements allerdings doch noch nicht über die Lippen. Immer wieder war bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz gestern zum Beispiel von „Verwaltungs-, äh Geschäftsleitung“ die Rede. Ase