Die Kripo als Bodyguard

■ Kripo-Mann schützte Stand der Reps

Frankfurt/Main (taz) – Er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Mein Freund ist Deutscher!“ Und er stand am vergangenen Sonnabend – zusammen mit anderen kräftigen Männern – als „Bodyguard“ vor einem Stand der rechtsradikalen „Republikaner“ im Frankfurter Stadtteil Rödelheim. Als Antifaschisten der Gruppe „Courage gegen Rassismus“ die Hetzschriften der Reps zerrissen, kam es nach übereinstimmenden Zeugenaussagen zu einer handfesten Auseinandersetzung, in deren Verlauf der vermeintliche „Rep- Bodyguard“ einen Gegendemonstranten mit „brutaler Gewalt“ auf die Motorhaube eines Autos gedrückt und einen Fotografen tätlich angegriffen haben soll. Als anwesende uniformierte Polizeibeamte eingriffen und die Personalien der Beteiligten aufnehmen wollten, gab sich der „Bodyguard“ als Polizist zu erkennen. Auf dem Revier wurde der Polizist und Rep-Freund dann noch einmal handgreiflich – vor Zeugen. Gegen den Zivilpolizisten wurde inzwischen von mehreren Personen Strafanzeige erstattet. Im Gegenzug erstattete der Rep-Freund von der Polizei Strafanzeige wegen „Widerstandes gegen die Staatsgewalt“ (!) gegen den Mann, der von ihm auf die Motorhaube gedrückt wurde. kpk