Kinkel ganz bescheiden

■ Kinkel dementiert, daß er Anspruch auf Treuhand-Gebäude erhebt

Außenminister Klaus Kinkel (FDP) hat einem Bericht des Tagespiegels widersprochen, wonach er mit dem Auswärtigen Amt in Berlin in das Treuhand-Gebäude ziehen will. Eine solche Forderung habe Kinkel „zu keinem Zeitpunkt“ erhoben, sagte Außenamtssprecher Michael H. Gerdts. Um das Gebäude streiten sich nach dem Bonner Beschluß, keine Ministeriumsneubauten zu errichten, sowohl das Wirtschafts- als auch das Finanzministerium (siehe taz von gestern).

Der Zeitungsbericht veranlaßte Wirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP), einen Brief an Kinkel zu schreiben und zu veröffentlichen. Darin erklärte Rexrodt, er habe nicht vor, „von dieser Planung, auf die sich das Wirtschaftsministerium eingestellt hat, abzuweichen“.

Kinkel hatte seine Bereitschaft erklärt, so bald wie möglich nach Berlin umzuziehen. Der Umzug könne auch in ein Provisorium erfolgen, vorausgesetzt, es werde eine angemessene und funktionale Lösung gefunden. Gerdts sagte, in diesem Zusammenhang sei „in allgemeiner Form über bestehende Objekte in Berlin, die von der Größe her solchen Anforderungen gerecht würden, gesprochen worden“. Dabei seien unter anderem das Quartier Napoleon und auch das Treuhand-Gebäude erwähnt worden. dpa