Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung?

■ Ende des Unionshickhacks: CDU-Altona schickt Eckart van Hooven nach Bonn / Nur Häme - besonders aus den eigenen Reihen - für Verlierer Jürgen Echternach

Da halfen ihm weder verspätete Selbstkritik, noch Eigenlob, noch Selbstmitleid: „Echternach, abtreten!“ - so lautete am Donnerstag abend das unmißverständliche Votum der CDU-Wahlkreiskonferenz Altona. Zack, zack, Ohrfeige links und rechts – der Staatssekretär im Bonner Finanzministerium kassierte von seiner Basis eine gewaltige Abfuhr. Ohne großes Gezucke schenkten die lieben ParteifreundInnen statt der „Grauen Eminenz“ Jürgen Echternach dem Ex-Chef der Deutschen Bank, Eckart van Hooven, ihre Stimmen für das Bundestags-Direktmandat.

The day after, die Stunde des schönen Sprichworts: „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zur sorgen“. Die Niederlage des langjährigen Hamburger Landesvorsitzenden goutierten Altonas SPD-Kreisvorsitzender Olaf Scholz, Statt-Partei-Fraktionschef Markus Wegner und die Jungen von der Union.

„Echternach mußte weg“, erklärt uns Junge-Union-Sprecher Dominik Montag. Mit der Wahl van Hoovens habe der Kreisverband Altona ein wichtiges Zeichen gesetzt. “Wer sich der Erneuerung der Partei in den Weg stellt“, so Montag, „wird von ihr überrollt.“ Salz in die Wunden Echternachs: Schon van Hooven hatte ihn als „Strippenzieher“ bezeichnet und ihm überdies die Schuld dafür gegeben, daß die Hamburger CDU „immer noch tot“ sei.

In der Tat hat der Staatssekretär am Imageverlust seiner Partei kräftig mitgewirkt: Als Markus Wegner 1990, damals noch als CDU-Mitglied, in Altona gegen Echternach antreten wollte, war er nach einem nur dreiminütigen Redebeitrag abgewürgt worden. Ein folgenschwerer Fehler - der trieb Wegner zur Anfechtung der Wahl, führte zu den erdrutschartigen Stimmeneinbußen für die Christdemokraten bei der Neuwahl und kippte Echternach vom Posten des Landesvorsitzenden. Die klammheimliche Freude über die Schmach seines ehemaligen Widersachers konnte sich Wegner gestern so auch nicht verkneifen. „Wer zu spät abtritt, den bestraft die Partei“, höhnte er. Und mahnt auch die Landesdelegiertenversammlung der CDU an, Echternachs Karriere endgültig zu beenden.

Denn auf die setzt der Verlierer tatsächlich noch Hoffnung: Schließlich habe die am 9. April das letzte Wort bei der Nominierung der Bundestagskandidaten“, erklärte der Unbelehrbare gleich nach der Niederlage. sako