Baumesse fürs Umland

■ Unternehmer der Nachbargemeinden bereiten sich Mitte Mai in Strausberg schon einmal auf den erwarteten Speckgürtel

Den Speckgürtel gibt es zwar noch nicht, aber die Baumeister zu dessen Errichtung sind schon in den Startlöchern. Mal gerade drei Monate nach der Internationalen Baufachmesse „bautec“ in Berlin soll es eine erneute Ausstellung in der Region geben: In Strausberg hoffen die Veranstalter der „Baumesse Strausberg / Märkisch- Oderland“ auf regen Besuch. Es ist die erste Baumesse für das Berliner Umland.

Vom 12. bis 15. Mai werden sich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen des Berliner Umlands auf dem Flugplatzgelände präsentieren. Eröffnung ist passenderweise am Himmelfahrtstag. 2.000 Quadratmeter Hallenfläche und 3.000 Quadratmeter unter freiem Himmel stehen zur Verfügung, um alles rund um das Baugewerbe unterzubringen.

„Das Konzept dieser neuen Ausstellung sieht vor, daß neben allen Arten von Bauelementen auch Baumaterialien für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke und Baumaschinen ausgestellt werden“, erklärt Projektleiter Achim Dankert. Mobile Gebäude- und Baustelleneinrichtungen würden also ebenso wie Fenster und Türen oder Bäder und Küchen zur Angebotspalette gehören. Zumindest die grundsätzliche Breite des Angebots könnte damit die der bautec erreichen. „Das Gelände garantiert uns, daß die Baufirmen hier, anders als bei anderen Messen, ihr Gerät den Besuchern richtig vorstellen können“, so die Betreiber.

Ökologisches Bauen ist „noch ein bißchen mau“

Noch nicht ganz glücklich ist Dankert mit dem geplanten Sonderteil zum ökologischen Bauen: „Da sieht's noch ein bißchen mau aus.“ Er erhoffe sich mehr Aussteller in diesem Bereich, verriet er der taz, zumal dort das Interesse groß sei. Abwasserbeseitigung, umweltverträgliches Material für den Straßen- und Wegebau, Systeme zur Energie-Rückgewinnung sowie Absaug- und Filteranlagen seien mögliche Bereiche.

Die Messe ist nach Dankerts Angaben als Informations- und Auftragsbörse für Ostbrandenburger Firmen gedacht. Begleitet werden soll die Veranstaltung daher durch ein Rahmenprogramm, zu dem Fachvorträge der Kammern, Verbände und Aussteller gehören. Die Stadt Strausberg betrachte Messen wie diese „als wesentliches Element der Wirtschaftsförderung“, erklärt Jürgen Schmitz, Bürgermeister in Strausberg. Die größte Stadt im neuen Großkreis Märkisch-Oderland habe sich so schon einen Namen gemacht.

Der Hintergrund für die Geschäftigkeit liegt auf der Hand: Durch den Umbau Berlins zum Parlaments- und Regierungssitz rechnen die Kreise im Umland mit einem enormen Bauboom. Und der soll nach dem Willen der dort ansässigen Unternehmer von ihnen aufgefangen werden. In der Einladung an die Firmen formuliert Dankert: „Mit der Teilnahme an der Baumesse Strausberg geben Sie mitten in dieser aufstrebenden Region ihre Visitenkarte ab, nehmen Sie teil an der Gestaltung des Großraums um die Bundeshauptstadt Berlin.“

Parallel zur massenhaften Ausweisung von Gewerbegebieten bereiten sich die Firmen darauf vor, ganze Gebiete zu erschließen und zu bebauen. Auch das Flugplatzgelände selbst bringen vorrangig Fachleute aus der Region in den Zustand, der für die Messe nötig ist.

Baumesse Strausberg im letzten Jahr geplatzt

Bereits im letzten Jahr hatte die Baumesse in Strausberg stattfinden sollen, damals platzte der Plan jedoch. Bürgermeister Schmitz zeigte sich daher gegenüber der Presse glücklich, daß der Stadt eine weitere Chance gegeben worden sei. Dabei kritisierte er gegenüber der Märkischen Oderzeitung, daß die Eigentumsverhältnisse auf dem Flugplatz noch immer nicht geklärt seien. Er hoffe, daß dies in diesem Jahr endlich zu bewerkstelligen sei. Schließlich gebe es längst zahlreiche Investoren, die sich aber zurückhielten, solange das Areal noch nicht in das Eigentum der Stadt übergegangen sei.

Auch der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Flugplatzes, Helmut Birkner, zeigte sich zufrieden, daß die Messe trotz der Probleme in diesem Jahr in Strausberg stattfinden könne. ca