Immer weniger Arbeit in Bremen und umzu

■ Arbeitslosenquote stieg erneut / Vor allem Jugendliche sind betroffen

Das Heer der Arbeitslosen in der Stadt Bremen steigt unbeirrbar auf 40.000er-Stärke an. Im Januar registrierte das Arbeitsamt Bremen 35.160 Arbeitslose und damit knapp 500 mehr als im Vormonat. 178 der neuen Arbeitslosen waren Jugendliche, die Arbeitslosenqoute stieg von 12,2 auf 12,4%. In Bremerhaven sah es im Februar noch schlechter aus. Dort stieg die Arbeitslosenquote auf 14,8% an. Zum Vergleich: In den alten Bundesländern lag die Arbeitslosenquote bei 8,9%, im Osten bei 17,4%.

Für das Land Bremen ergeben sich danach 41.400 Menschen ohne Arbeit. Das waren 600 oder zwei Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote beträgt landesweit jetzt 14 Prozent. Im Vergleich zum Vergleichsmonat 1993 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 5.100 beziehungsweise um 14 Prozent. Zum Arbeitsamt Bremen gehört auch der niedersächsiche Landkreis Osterholz, der bei der Ermittlung der Bremer Werte wieder abgezogen wird.

Grund für den weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahl waren nach Angaben des Landesarbeitsamtes Bremen/Niedersachsen sowohl Entlassungen in witterungsabhängigen Wirtschaftszweigen als auch Arbeitsplatzverluste im verarbeitenden Gewerbe. Aufgrund des schlechten und kalten Wetters blieben Außenarbeiten vielerorts noch unterbrochen. Auch mußten sich jüngere Arbeitnehmer nach einer abgeschlossenen Ausbildung arbeitslos melden. Die Zahl der Kurzarbeiter und die Zahl der offenen Stelle stabilisierte sich in etwa

In Niedersachsen erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.800 oder ein Prozent auf 370.300 bei einer Arbeitslosenquote von 11,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat gab es 61.000 beziehungsweise 20 Prozent Arbeitslose mehr.

Der Präsident der Unternehmerverbände Niedersachsen, Hermann Bahlsen, erklärte gestern, die hohe Arbeitslosigkeit verdecke „die positiven konjunkturellen Zeichen, die sich allenthalben zeigen“. Die Nachfrage aus dem Ausland beginne anzuziehen, was für die exportabhängige Wirtschaft Niedersachsens wichtig sei. Die Politik müsse zudem etwa durch Steuerentlastungen das Investitionsklima verbessern. taz/dpa