Demonstration gegen Leckerbissen

■ Bündnis fordert Absage des Länderspiels am 20. April

Gegen das Fußball-Länderspiel Deutschland-England im Berliner Olympiastadion am 20. April hat sich am Wochenende ein Bündnis gebildet.

Ziel des Zusammenschlusses aus Antifa-Gruppen, Fußball-Initiativen, PDS, Bündnis 90/ Die Grünen, GewerkschafterInnen sowie der Antirassistischen Fan- Koordination in Berlin ist es, das vom Berliner Fußballverband als „Leckerbissen“ bejubelte Spiel am Geburtsdatum Adolf Hitlers zu verhindern. In einem vorläufigen Aufruf heißt es, daß der 20. April für die „Faschisten“ schon immer ein Tag gewesen sei, an dem sie versuchten, offensiv in der Öffentlichkeit aufzutreten.

Durch die Ansetzung des Länderspiels an diesem Tag wird nun befürchtet, daß das „Großereignis“ Länderspiel am 20. April zu einem Großereignis für die Nazis werden könne. Das Bündnis ruft deshalb dazu auf, „mit einer breiten Öffentlichkeit und vielfältigen Aktionen den FaschistInnen den Raum zu nehmen“.

Geplant ist, durch Aktionstage im Vorfeld des Spiels und eine bundesweite Demonstration am 9. April – der Ort steht noch nicht fest – politischen Druck auf den Senat und die Fußballverbände auszuüben, um eine Absetzung des Länderspiels durchzusetzen. Bereits am kommenden Samstag wird es unter dem Motto „Keine Jahrhundertschlacht zum Führergeburtstag“ eine Antifa-Demo geben. Treffpunkt: 11.30 Uhr am Roten Rathaus.

Unterdessen hat der Berliner Polizeipräsident Hagen Saberschinsky erklärt, es gebe zwar Hinweise zu geplanten Störungen des Länderspiels, von einem „heißen und blutigen Frühling“ zu reden, sei jedoch pure Panikmache. Gestern hatte die Tageszeitung Welt unter Berufung auf ein angeblich vetrauliches Papier des Verfassungsschutzes berichtet, in der Auseinandersetzung mit „Faschos“ wolle eine „neue Strömung der autonomen Szene“ offenbar auch „deren Tötung in Kauf nehmen“. Andreas Pfahlsberger