■ Die populäre Konzertführerin
: Eartha und Zappas Erben

Der Stil der spanischen Band Celtas Cortos ist direkt darauf zurückzuführen, daß die Engländer Schottland und Irland eroberten. Damals wurden die Kelten unterdrückt oder ins Exil getrieben, und an der nördlichen Atlantikküste von Spanien entstand eine ganz eigene Mischung aus keltischer und iberischer Kultur. Diese Tradition wird von der Band mit Rock, Klassik und Jazzelementen aufgepeppt und auf Akkordeon, Flöten, Geigen, Banjo, Keyboards, Blechblasinstrumenten, Dudelsäcken, Perkussion und Schlagzeug gespielt – nur die sprichwörtliche keltische Harfe fehlt. In den letzten fünf Jahren wurden sie in Spanien so erfolgreich, daß dort 8000 und mehr Zuhörer zu ihren Konzerten kommen. Bei ihrem Auftritt heute (10.3.) um 21 Uhr im Lagerhaus können sie froh sein, wenn ein Hundertstel davon antanzt.

Mit einem Tribute to Frank Zappa kann man immer mal wieder das Modernes füllen. Vor einiger Zeit waren dort die „Grandmothers of Invention“ als Rentnerband zu besichtigen, am Freitag (11.3.) um 20 Uhr wird die Liverpooler Band The Muffin Man & Ike Willis Coverversionen von Zappas „Greatest Hits“ spielen. Der Sänger und Gitarrist Willis hat sich seinen Authentizitätsnachweis dadurch errungen, daß er in den letzten zehn Jahren von Zappas Tourneezeit mit ihm auf der Bühne stand. Weil aber ein Zappaabend ganz ohne Zappa dann doch zu traurig wäre, gibt es noch eine Dokumentation und Konzertausschnitte mit ihm auf der Leinwand.

Die Kollegen sind mal wieder ganz wirr vor Lob: „Paganini der Gitarre“, „Gitarre Total“, „Vulkanausbrüche und Fahrten durchs All“ oder ganz schlicht: „Dieser Gitarrist ist der Wahnsinn“. Gemeint ist der Sologitarrist Martin C. Herberg. Der Wuppertaler hat den Ehrgeiz, so „vielsaitig“ wie nur irgend möglich zu spielen, und so haben seine Auftritte auch etwas von Zaubervorführungen. Songs von den Beatles, Stones oder Dylan werden bei ihm zu akustischen Shownummern. Am Freitag (11.3.) um 20 Uhr im KITO.

Im letzten Jahr füllte sie die Schauburg bis auf den letzten Stehplatz, jetzt kommt sie am Mittwoch (16.3.) um 20 Uhr in den großen Saal der Glocke. Eartha Kitt, die 65 jährige „grandlady of jazz“ hat immernoch die „exotischen Schönheit einer teuren persischen Katze“ und ist vielleicht die letzte von den klassischen amerikanischen EntertainerInnen, deren Show noch nicht endgültig zum Wachsfigurenkabinett geworden ist. Willy Taub