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■ Das PortraitRolf Frick

Politiker kleben nicht nur an ihren Sesseln, sondern vor allem an ihren Diäten. Rolf Frick klebt nicht. Der Wissenschaftsminister der CDU/ FDP-Regierung von Sachsen-Anhalt brachte noch das 3. Hochschulstrukturgesetz seiner Regierung auf den Weg und verabschiedete sich dann. Künftig will Frick wieder selbst Wissenschaft machen – als Professor für Medientechnik an der Hochschule für Kunst und Design in Halle. Die Diagnose des frühen Abschieds: Politfrust.

Sachsen-Anhalts zurückgetretener Wissenschaftsminister Foto: Archiv

Nicht einmal um einen Listenplatz der FDP zur Landtagswahl am 26. Juni will sich Frick bewerben. Er zeigt zwar als Direktkandidat der FDP noch einmal blaugelbe Flagge, „aber die FDP ist eine so kleine Partei, daß in einem so problematischen Wahlkreis wie Halle-Neustadt wohl kaum Gefahr besteht, daß ich dieses Direktmandat tatsächlich gewinne“. Frick ist ein energischer Verfechter der CDU/ FDP-Koalition in Sachsen- Anhalt. Und nicht nur der Krach um den liberalen Landesvorsitzenden Peter Kunert treibt ihn in seine Eremitage zurück. „Daß sich die FDP geweigert hat, eine klare Koalitionsaussage zugunsten der CDU zu treffen, ist ebenfalls mit ausschlaggebend für meine Entscheidung“, gibt er zu. „Ich bin in der Wendezeit mit Illusionen in die Politik gegangen, die zu einem großen Teil enttäuscht wurden“, begründet er seinen Rückzug ins wissenschaftliche Schneckenhaus. „Noch vor dreieinhalb Jahren habe ich mit Bergner und anderen Politikern an einem Tisch gesessen, und wir haben über den Aufbau des Landes diskutiert.“

Inzwischen ist der CDU- Ministerpräsident Bergner für den Wissenschaftsminister Protagonist einer Entwicklung, die er nicht mittragen will. „Wir haben das westdeutsche Selbstverständnis der Parteien zu schnell übernommen“, findet er, „hier wird inzwischen die Parteiräson über die Interessen des Landes gestellt.“ Diese Interessen findet Frick am ehesten durch die christlich-liberale Koalition berücksichtigt. Frick setzte sich ganz klar für eine Fortsetzung der Politehe mit der CDU ein. Und daß diese Koalition nach allen Umfragen kaum noch eine Chance hat, auch nach der Landtagswahl noch zu sagen, wo es langgeht, hat dem Wissenschaftsminister den Abschied zurück in die Wissenschaft sicher leichter gemacht. löb

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