■ Kaum zu glauben
: Gefährliche Feuerlöscher

Die ozonzerstörenden Halone in Feuerlöschern sind zwar seit Beginn des Jahres verboten, doch ihre umweltverträgliche Beseitigung klappt nicht. Zu diesem Schluß kommen sowohl der Bundesverband Feuerlöschgeräte als auch Greenpeace.

Nach den Recherchen der beiden Organisationen sind von den knapp zehntausend Tonnen Halonen, die über die Jahre in Handlöscher und Anlagen für die Industrie gefüllt wurden, bisher nur einige hundert bei Sammelstellen abgeliefert worden. „Ein krasses Mißverhältnis“, urteilt Wolfram Krause, der Geschäftsführer des Verbands. Wer immer noch Löschapparate mit Halon besitzt, macht sich strafbar.

Halone setzen der schützenden Ozonschicht der Erde bis zu zehnmal mehr zu als die früher in Sprays verwendeten FCKW. Es ist zu befürchten, daß ein Teil der nicht abgelieferten Menge in die Atmosphäre gelangt. Krause prophezeit als Folge des Verbots der Umweltgifte sogar die „größte Emission aller Zeiten“. Denn Besitzer der Geräte könnten versucht sein, das Gas einfach an die frische Luft zu entlassen. Denn das Gerät legal loszuwerden, kostet bis zu sechzig Mark. Daneben besteht die Gefahr, daß Halone ins Ausland verkauft werden, wo sie noch eingesetzt werden. Krause erhielt bereits Anfragen aus den Niederlanden.

Obwohl nur wenig zurücckommt, macht es Schwierigkeiten, die eingesammelten Halone zu entsorgen. Aus naheliegenden Gründen lassen sich die Feuerlöschstoffe nur schlecht verbrennen. In Deutschland machen das nur die Hessische Industriemüll GmbH und die Gesellschaft für Sondermüllbehandlung in Bayern. Daß das Verfahren einwandfrei funktioniert, ist nach Ansicht von Greenpeace-Mitarbeiter Wolfgang Glitscher „anzuzweifeln“. Auch Krause hält das Problem für „technisch nicht gelöst“. jp