Ein Denkmal für die West-Alliierten

■ Berlin bereitet eine aus Bundesmitteln finanzierte Sonderausstellung vor

Auf Hochtouren laufen in Berlin die Vorbereitungen für eine Sonderausstellung, die das Andenken an die West-Alliierten nach deren Abzug bewahren will. Im Juni wird an der Clayallee in Zehlendorf auf dem Gelände gegenüber dem US-Hauptquartier mit dem Aufbau der Schau begonnen, der Ende August abgeschlossen sein soll. Ein konkreter Termin für die Eröffnung steht noch nicht fest. Auf alle Fälle ist sie vorgesehen, bevor der letzte amerikanische, britische und französische Soldat Berliner Boden verlassen hat. Die Ausstellung ist ein erster Schritt zur Würdigung der West-Alliierten, erklärt Helmut Trotnow vom Deutschen Historischen Museum (DHM), der für die Konzeption verantwortlich zeichnet. Sie bildet das Fundament für ein geplantes Museum, das sich noch umfassender mit diesem Thema beschäftigen soll. Die Einrichtung eines solchen Hauses als „Pendant“ zum Karlshorster Kapitulationsmuseum geht auf einen Senatsbeschluß vom Februar vergangenen Jahres zurück. Um ein derartiges Großprojekt in Angriff nehmen zu können, sind nach Meinung des Historikers noch weitere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig. Geklärt werde müsse auch der endgültige Standort des Museums. In Frage käme neben der Clayallee zum Beispiel der Flughafen Tempelhof. Eine ernsthafte Prüfung des Vorschlags sei aber erst möglich, wenn sich der Senat über die Zukunft des Airports im klaren ist, so Trotnow.

Die aus Bundesmitteln finanzierte Schau in der Clayallee beleuchtet die Rolle der Briten, Franzosen und Amerikaner als ehemalige Sieger- und Schutzmächte sowie als befreundete Nationen. Die Konzeption sieht drei räumlich getrennte Abschnitte vor. Neben einer Bild-Text-Dokumentation zur Präsenz der West-Alliierten von 1945 bis heute werden verschiedene Großobjekte gezeigt. Außerdem stellen die Alliierten aus ihren Beständen Uniformen, Fahnen, Poster und weitere Dokumente zur Verfügung. Ein Teil der ausgewählten Objekte ist bereits in Einrichtungen der Streitkräfte zwischengelagert. Christina Schultze/ADN