Klinge im Kinn stecken geblieben

■ Boastars Kiel schlagen OSC Ingolstadt/Steigt der DHSRC ab?

Glatt und leicht, als handele es sich um eine Naßrasur mit nagelneuer Klinge, tänzelten sich die Boastars Kiel erneut an die Tabellenspitze. Der deutsche Squash-Mannschaftsmeister der vergangenen drei Jahre ließ am Ende der Punktspielrunde wieder alle Konkurrenten hinter sich.

Am Sonnabend konnten die Kieler Boastars den bisherigen Spitzenreiter Ingolstadt in dessen Gefilden überraschend deutlich mit 4:0 vom Gummi putzen. Die Kieler profitierten vor allem davon, daß dem OSC Ingolstadt der Star vom fernen Kontinent fehlte. Der Australier Peter Marshall, Weltranglisten-Nummer drei, hatte ein lukrativeres Angebot erhalten und zog es vor, bei einem international besetzten Turnier anzutreten. Das bedeutete für die Ingolstädter: einen Platz in der Setzliste aufrücken. Dem Spiel bekam dies erwartungsgemäß schlecht. „Sie haben es uns leicht gemacht, jetzt sind wir auch bei der Endrunde wieder die Favoriten“, ist sich Kiels Manager Carsten Frenz sicher. Der von den Kielern gezeigten Spielstärke wird auch mit Peter Marshall in der Endrunde, welche am 23. und 24. April in München ausgetragen wird, schwer etwas entgegenzusetzen sein.

Beim Hamburger Bundesligisten DHSRC blieb im Vergleich dazu die ungeschärfte Klinge im Kinn stecken. Das Herz bluteteden Zuschauern bei der desolaten Doppelvorstellung des Hamburger Teams. Folgerichtig reichte es am Ende für den DHSRC nur zu einem Abstiegsplatz. Die Elbequipe verlor am Sonnabend mit 1:3 in Dachau und am Sonntag noch deutlicher mit 0:4 bei den Ingolstädtern. Die Hamburger beenden so die Saison als Tabellensiebter. Ob das Team absteigt und in der zweiten Liga spielen wird, steht jedoch noch in den Sternen. Da Squash-Zweitligisten bekanntlich nicht immer gerne in die erste Spielklasse aufsteigen, bleibt den Tabellenschlußlichtern der Abstieg möglicherweise erspart. Sollte es in den Keller gehen, könnte dieser für den DHSRC Landesligaheißen, da der Jahresetat (100.000 Mark) des Teams nur von einem einzigen Sponsoren aufgefüllt wird. Und wie bedingungslos dessen Treue ist, wurde bisher nicht in dem nun vorliegenden Maße getestet. ank