Richtigstellung -betr.: "Durch Nervenkrieg zum Lohnverzicht", taz vom 10.3.94

Betr.: „Durch Nervenkrieg zum Lohnverzicht“, 10. 3. 1994

-Der Bauer-Verlag hat nicht nur versucht, die Leute einzuschüchtern, er hat es erfolgreich geschafft. Und trotz der Enttäuschung über unseren Widerspruch gibt es ein hohes Vertrauen seitens der Hörfunk-Leute gegenüber dem Betriebsrat. Die wissen alle, daß sie erpreßt wurden.

-Einen Rastervertrag gibt es nicht. Richtig heißt es RTS-Tarifvertrag und bedeutet „Rechnergesteuertes Textsystem“-Tarifvertrag. Die Leute wurden auch weitgehend nicht umgeschult, sondern haben eigentlich ihre Arbeit aus der Technik mitgenommen. Es kommen auch nicht alle aus der Technik. Zwei von ihnen sind seit 15 bis 20 Jahren Redakteure im Haus, einige sind erst vor wenigen Jahren in den Verlag gekommen. Ein Großteil kommt aber aus der Technik.

-Der Verlag hat noch keinen Sozialplan aus der Tasche gezogen, sondern Holger Hansen hat diesen Begriff häufig im Munde geführt und damit eine weitere Einschüchterung betrieben.

-Bisher hat es nach jeder Firmenausgliederung die Neugründung eines Betriebsrats gegeben. Die neue Qualität der Firmenpolitik läge darin, eine betriebsratslose Mini-Firma zu gründen.

-Wir haben die angedrohte Auslagerung in jeder Sekunde ernstgenommen und unser Sachverständiger Dirk Jepsen hat uns auch bestätigt, daß dies möglich sei. Wir haben aber immer wieder darauf hingewiesen, daß es eine unternehmerische Fehlentscheidung sei, eine Auslagerung des Hörfunks zu betreiben. Auch dies bestätigt Dirk Jepsen.

-Die beharrliche Verweigerung, zum Abschluß eines Haustarifvertrags zu kommen, ist einerseits richtig, andererseits hat es bis heute auch noch keine ernsthaften Verhandlungen darüber gegeben. Die Zeit bis Ende Mai wird weiteres ergeben.

Mit kollegialen Grüßen,

Kersten Artus, Betriebsrätin,

Heinrich Bauer Verlag