Rekrutenknappheit

■ Männer auch über 25 zum Bund

Berlin/Bonn (taz) – Männer, die sich aus persönlichen Gründen oder zeitweiliger Untauglichkeit vom Wehrdienst zurückstellen ließen, müssen auch künftig damit rechnen, bis zum 28. Lebensjahr einberufen zu werden. Darauf haben die Kriegsdienstgegener von der DFG-VK hingewiesen. In besonderen Fällen ist auch mit einer Heranziehung bis zum Alter von 32 Jahren zu rechnen. Mit der Änderung des Wehrpflichtgesetzes Ende Februar dieses Jahres war bei vielen Betroffenen der Eindruck entstanden, daß das Einberufungsalter generell auf 25 Jahre herabgesetzt worden sei. Das neue Gesetz weist jedoch zahlreiche Einschränkungen auf. Ein Spiegel- Bericht, der am Montag verkündet hatte, daß 40.000 junge Männer der Jahrgänge 1968 bis 1973 wegen des neuen Gesetzes nicht mehr zum Bund müßten, wurde gestern vom Verteidigungsministerium dementiert.

Die Armee will vielmehr diese Jahrgänge „voll ausschöpfen“, denn Rekruten sind derzeit knapp. Wegen der hohen Verweigererzahlen sollen sogar die Tauglichkeitskriterien gesenkt werden. kotte