RAF: Spitzel Steinmetz wollte in den Untergrund

■ RAF habe sein Aufnahmebegehren abgelehnt

Berlin (taz) – Alles Quatsch, so lautet das Dementi aus dem Untergrund. Der Spitzel Klaus Steinmetz war – ganz anders, als es das Bundeskriminalamt in einer internen Analyse vom August des letzten Jahres vermutet – kein Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF).

In einem 18seitigen Papier vom 6. März weisen die untergetauchten RAF-Aktivisten auch Spekulationen zurück, wonach der V-Mann der rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzbehörde am Bombenanschlag der RAF auf den Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt am 27. März 1993 beteiligt gewesen sei. „Weder Steinmetz noch GenossInnen aus dem Widerstand waren in irgendeiner Art an unserer Aktion gegen den Knast in Weiterstadt (oder sonstigen Aktionen) beteiligt“, heißt es in dem Papier, das mit dem RAF- Symbol unterzeichnet ist. Zurückgewiesen wird auch die Darstellung, die Steinmetz nach seiner Enttarnung mehrfach von sich gab und nach der er sich als Mittler zwischen RAF und Staat verstanden habe. „Dieser Vermittlerquatsch ist genauso frei erfunden wie die neueste Version von seiner angeblichen ,Mitgliedschaft‘ in der RAF“, schreiben die Illegalen.

Und weiter: „Tatsächlich spielte Steinmetz uns gegenüber die Rolle ,revolutionärer Linker‘, der zum Beispiel gerne eine Diskussion mit uns darüber geführt hätte, ob es seine Perspektive sein könnte, in der Guerilla zu kämpfen.“ Dazu sei es nicht gekommen, weil dies eine Diskussion gewesen sei, „auf die wir uns nicht eingelassen haben“.

Bestätigt werden in dem Papier insgesamt fünf Treffen von RAF-Mitgliedern mit Steinmetz. Beim letzten Treffen in Bad Kleinen „sollte es noch einmal darum gehen, wie und ob es zwischen ihm und uns weitergehen wird“. Seite 4