Leunas langes Leid

■ Neue Verhandlungen mit Elf

Berlin (taz) – „Wir erwarten heute mit Elf den Durchbruch“, sagte gestern Treuhand-Bereichsleiter Klaus Schucht in Berlin. Kurz nach Ostern könne sehr wahrscheinlich mit den Bauarbeiten für die Raffinerie in Leuna begonnen werden.

Der französische Konzern war im Februar von dem Vertrag mit der Treuhand abgerückt. Nur wenn sich neue Mitinvestoren für das 4,3-Milliarden-Projekt finden würden, die zusammen mehr als 50 Prozent übernehmen, wollte der ehemalige Staatsbetrieb tatsächlich in Ostdeutschland bauen. Inzwischen habe die russische Firma Rosneft eine Beteiligung in Höhe von 20 Prozent zugesichert, so Schucht. Bezahlt werden soll mit Öllieferungen. Die zentrale Frage, um die sich gestern alles drehte: Wer ist bereit, ab 1997 die 33,3- Prozent-Beteiligung von Thyssen zu übernehmen. Der westdeutsche Konzern hatte ausgehandelt, daß er in drei Jahren wieder aussteigen kann und Elf Aquitaine seinen Anteil übernimmt. Schucht wand sich um eine klare Antwort herum, ob gegebenenfalls die Treuhand oder das Finanzministerium einspringen würden.

Kompromißbereit ist die Treuhand aber bei der Frage der Größe der Raffinerie: Statt der vereinbarten 10 Millionen Jahrestonnen sollen jetzt auch 8,5 reichen. aje

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