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■ DaumenkinoDrei Farben: Weiß

Krzysztof Kieslowski hat versprochen, keine Filme mehr zu machen, aber erst einmal müssen wir noch durch die Trilogie hindurch: Drei Farben: Blau sah man schon, das war die Sache mit der Freiheit und Juliette Binoche, über die wir jetzt gar nicht weiter sprechen wollen, und nun eben jetzt Drei Farben: Weiß, und eigentlich sollte es um Gleichheit gehen. Wir können uns bald einen Film vorstellen, der Drei Farben: Blau, Grün und Windelweich heißt, aber so geht's ja auch nicht.

Der kleine Karol Karol hat seine weiße gute Frau (Julie „aaaaagh“ Delpy) so sehr geliebt, daß er sie sexmäßig nicht beschmutzen wollte, was sie wiederum nicht gut fand und weshalb sie dann vor Gericht (!) gegangen ist. Damit beginnt der Film: Ein kleiner Pole, der vor einem französischen Gericht steht, weil er keinen hochkriegt, (aus Liebe natürlich) wenn Sie sich das bitte mal in seiner ganzen katholischen Freud- für-Tankstellenbesitzer-haftigkeit“ vorstellen wollen. Ach, es will kein Ende nehmen. Er ruft sie an, sie schreit ihren Orgasmus mit einem anderen Mann ins Telefon, er fährt in einem Koffer zurück nach Polen, wird dort von bösen Russkis vermopst und erwacht als der Friseur, der er schon war und hätte bleiben sollen, weil Paris eben dem kleinen Polen nicht gut tut. Ach! Hätte er doch einfach aufhören können nach zwanzig Minuten, aber nein. Verkommenes Geschäftspolen in schwerem ländlichem Nebel, eine Männerfreundschaft mit Pistole, ein coup de non-grace, bei dem die Frau Delpy schließlich endlich von ihrem totgeglaubten Gatten beschlafen und dann natürlich fallengelassen wird. Ach!

„Drei Farben: Weiß“. Regie: Krzysztof Kieslowski. Frankreich, 1993.

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