„Wir wollen nicht auf Halde bauen“

■ Wohnungen Alliierter an „Zwischennutzer“ losgeschlagen

Der Bund beabsichtigt, die 4.000 freiwerdenden Wohnungen der Alliierten in Berlin an „Zwischennutzer“ zu vermieten. Die Wohnungen dürften nicht leerstehen angesichts der Bedürfnisse nach Wohnraum, sagte gestern Herbert Schmülling, Staatssekretär im Bundesbauministerium. Das Ziel des Bundes aber bleibe, die Wohnungen bis zum Umzug der Regierung und des Parlaments 1998/2000 für die Beamten „wieder verfügbar“ zu machen. Schmülling erklärte, daß der Bund die Soldatenunterkünfte in Zehlendorf oder Spandau an Wirtschaftsunternehmen losschlagen wolle. 650 Wohnungen ständen dafür bereit, 100 Wohnungen seien bereits vergeben an Baufirmen, Mitarbeiter von BMW oder der Allianz-Versicherung. Zugleich betreibe der Bund ein „Pilotprojekt“, das Bundesbediensteten Wohnungen zum Kauf anbietet. Außerdem seien dem Berliner Studentenwerk rund 700 Buden für jeweils 350 Mark Miete vermittelt worden. Das Studentenwerk habe jedoch nur 100 Wohnungen am Hüttenweg übernommen. Schließlich könnten über 1.000 Wohnungen an Wohnungsbaugesellschaften abgegeben werden, die 1998 Unterkünfte aus ihren Beständen freimachen könnten. Rund 1,5 Milliarden Mark will der Bund für die Förderung von 8.000 Neubauwohnungen auf den alliierten Flächen investieren. Im Haushalt 1995 wurden dafür 200 Millionen Mark veranschlagt. Planungsrechtlich könnten bereits heute 900 Wohnungen, im nächsten Jahr zusätzlich 1.500 entwickelt werden. „Wir wollen aber nicht auf Halde bauen.“ Offen sei die Zukunft der 600 Wohnungen auf dem Moabiter Werder und die Umgestaltung des Gatower Flughafens. rola