Atom-U-Boot-Crash

■ Zusammenstoß in der Barentssee

Moskau, (AFP) – Zwei russische Atom-U-Boote sind am Mittwoch in der Barentssee zusammengestoßen. Einer gestern von der Moskauer Nachrichtenagentur ITAR-TASS verbreiteten Erklärung der Militärmarine zufolge wurde dabei jedoch keine Radioaktivität freigesetzt. Weder seien Menschen zu Schaden gekommen, noch sei größerer Sachschaden entstanden. Insbesondere seien die Atomsprengköpfe an Bord der U-Boote nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Beide U-Boote seien ohne fremde Hilfe in ihre Basis zurückgekehrt. Zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes fuhren beide Schiffe den Angaben zufolge an der Meeresoberfläche.

Es gibt zwar nach wie vor keine offizielle Statistik über gesunkene Atom-U-Boote, dennoch ist bekannt, daß die Flotten der USA und der UdSSR in den vergangenen 35 Jahren über ein halbes Dutzend Atom-U-Boote nach Unfällen verloren haben. Das gefährlichste bekannte Wrack ist im April 1989 einige hundert Kilometer vor der norwegischen Küste gesunken. Das Atom-U-Boot Komsomolez der UdSSR-Flotte löst sich so langsam in seine Titanium- Bestandteile auf. Forscher befürchten, daß sich das Plutonium der Sprengköpfe mit Korrosionsresten der Hülle verbinden und dann an die Oberfläche gespült werden könnte.

Bei dem Unfall vom Mittwoch hatte der Generalstab der Marine ITAR-TASS zunächst erklärt, bei dem Zusammenstoß seien „unbedeutende Schäden“ entstanden. ten