Lübeck: Hochburg der Rechten

Innerhalb der kleinen rechtsextremistischen Szene in Schleswig-Holstein zählen Lübeck und der benachbarte Kreis Herzogtum Lauenburg zu den regionalen Hochburgen der Rechtsradikalen. Bei den Kommunalwahlen am vergangenen Sonntag haben in Schleswig-Holstein von knapp 1,5 Millionen Wählern nur knapp 10.000 Bürger (0,7 Prozent) für rechtsradikale Parteien gestimmt.

Die Republikaner mußten landesweit eine Schlappe hinnehmen, da sich ihr Stimmenanteil auf 0,5 Prozent fast halbierte. In Lübeck hingegen verbesserte sich die Rechtspartei von 3,1 auf 4,1 Prozent.

Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) trat nur im Kreis Herzogtum Lauenburg an und erzielte dort mit gut 2 500 Stimmen 2,8 Prozent. In Lübeck und Lauenburg waren vor dem Brandanschlag in Mölln, bei dem zwei junge Männer 1992 drei Türkinnen umgebracht hatten, häufig Skinheads in aller Öffentlichkeit aufgetreten. Nach dem Mord beruhigte sich die Szene äußerlich, die Skinheadbewegung wird von den Sicherheitsbehörden aber immer noch als gefährlich angesehen.