Kiel: Meisterschaft ohne Hexerei

■ Schwartau und Flensburg siegen / Fredenbeck siecht dahin

Der THW Kiel steuert vehement auf die Deutsche Handballmeisterschaft zu. Beim designierten Absteiger TSV Scharnhausen kamen die Kieler zu einem 26:19-Sieg. Über die gesamte Spielzeit agierte der Spitzenreiter hochkonzentriert und ließ keine Überheblichkeit aufkommen. Einmal mehr konnte sich der Rückraum um den schwedischen Weltmeister Magnus Wislander (7) und Torjäger Thomas Knorr (10/1) auszeichnen. „Jetzt geben wir die Tabellenführung nicht mehr her“, ist sich THW-Rekordschütze Thomas Knorr sicher. Bei fünf Punkten Vorsprung auf den Zweiten Niederwürzbach ist der Optimismus berechtigt. Der Weg für die lang ersehnte Meisterschaft

scheint frei, Hexerei ist dazu nicht mehr nötig.

Körperlich kompaktes und dabei sehr schnelles Spiel zeichnen den THW in dieser Saison aus und lassen die Norddeutschen zu Recht den „Platz an der Sonne“ einnehmen. Während andere Spitzenteams wie Wallau, Niederwürzbach oder Hameln in fremden Hallen verkrampfen, spult Kiel, wie auch beim vermeintlichen Stolperstein Scharnhausen, sein Pensum souverän herunter. „Wir sind in solchen Fällen hochkonzentriert“, bringt es Trainer Noka Serdarusic auf den Punkt.

Der VfL Bad Schwartau bezwang den TuS Schutterwald mit 19:18 (10:6) und kann im Kampf gegen den Abstieg nun etwas Luft holen. Die Entscheidung fiel 70 Sekunden vor Schluß durch einen von Gerfen verwandelten Siebenmeter.

Mit 11:24 kam der (zukünftige Zweitligist) VfL Fredenbeck beim SC Magdeburg unter die Räder. Die faire Partie war bereits zur Halbzeit (5:13) entschieden. Fredenbeck fand nie ein Mittel gegen die stabile SCM-Abwehr.

Besser machte es die SG Flensburg-Handewitt, die beim OSC Rheinhausen mit 32:20 (15:11) sensationell hoch gewann. Mit je sieben Treffern hatten Schneider und Wiemann großen Anteil am Debakel der Duisburger, die dem Abstieg nun kaum noch entgehen können. Harald Bleyer/taz