Atommüll rollt durch Bremen

■ BUND informierte in Mahndorf über radioaktive Bahnfracht

Es ist nicht das erste Mal, aber erstmals wurde jetzt die Öffentlichkeit darauf hingewiesen: Gestern wurde ein Zug mit abgebrannten Brennelementen auf der Durchfahrt in Bremen erwartet. Die BUND-Jugend sorgte am Nachmittag mit Flugblättern auf Mahndorfs Straßen dafür, daß die Anwohner von diesem Gefahrentransport auf der Schiene quer durch ihr Wohngebiet erfuhren.

Die abgebrannten Brennelemente stammen aus Brokdorf und sollen nach Informationen der Umweltschützer in Sellafield, Großbritannien, wiederaufbereitet und dann zurückgeschickt werden. „Eine unsinnige, aber gefährliche Sache“, kommentiert Bernhard Stoevesandt von der „Castor-Gruppe“ der BUND-Jugend diese Fahrten: die Wiederaufbereitung verursache erneut große Mengen radioaktiven Mülls. Die Gefährdung durch 3000 Atomtransporte im Jahr durch Wohngebiete in Land wie Stadt sei kaum jemandem bewußt. Werde bei einem Unfall ein Transportbehälter stark geschädigt, reiche die Strahlung der „abgebrannten“ Brennelemente aus, um Gebiete im weiten Umkreis zu verseuchen, schreiben die jungen UmweltschützerInnen. Dieses Restrisiko bei einem Unfall entspreche in etwa der Wahrscheinlichkeit eines AKW- Unfalls.

Die Niederlande und Belgien verweigern deshalb zumeist eine Durchreise - so rollte auch dieser Zug weiter in Richtung Bremerhaven zur Verschiffung. Für eine Blockade reichte es den Bremern allerdings nicht an Kräften. bs