: Standortfaktor positiv
■ Filmpremieren und Schulparty im Institut für Filmregie
Wenn einer bei Hark Bohm studiert, dann muß er was erzählen. Das hatten am Dienstag abend die acht Studierenden - vier Regisseure, ein Autor und drei Autorinnen - des ersten Jahrgangs des Aufbaustudienganges Film-Regie im Zeise-Kino unter Beweis zu stellen. Vier kurze Filme sollten etwas zum Thema „zappenduster“ erzählen, der Stromausfall als dramaturgisches Mittel war vorgegeben. Diese „Auftragsarbeit“ gab einen Vorgeschmack auf die Branche. „Wir haben gelernt, den Umgang mit Zeit, Druck und Leuten zu managen“, resümierte Regie-Student Marek Gierszal. Und auch die Premierenfeier mit Schulfest-Atmosphäre mochte der Übung, ihre Ware an den Mann zu bringen, dienen. Während die Studierenden die Reaktionen von Freunden und Kollegen vom Fach anhörten, konnte Filmprofessor Hark Bohm nach der Schau zufrieden lächeln. Die vier kurzen Werke mit so klangvollen Namen wie Die Untote vom ersten Stock von Thomas Freundner oder die Geisel der Liebe von Nikolaus Stein belegten das solide Handwerk, das die Studierenden im ersten Jahr ihrer Lehrzeit „gebimst“ hatten, wie Bohm es nennt - angefangen bei Aristoteles' Vorlesungen zur Poetik.
Realisiert wurden die Projekte mit Hilfe der Hamburger Filmwerkstatt e. V., dem Zusammenschluß von Medienleuten und Medienunternehmen, die die Arbeit des Aufbaustudienganges unterstützen. Doch während der Nachwuchs nun noch an seinen Abschlußarbeiten werkelt - der Konzeption eines Drehbuches samt Regie-Konzept - ist die ursprüngliche Idee, den gelungensten Abschlußentwurf mit Werkstatt-Mitteln zu verwirklichen, schon gestorben, wegen der Kürzungen im Kulturhaushalt, und vielleicht auch, weil das potenteste Vereinsmitglied Bertelsmann noch ein bißchen am Konkurs des Kölner Senders Vox krankt. Immerhin aber, merkt der Geschäftsführer der Filmwerkstatt Jan Brandt an, haben sich über die „Übungsfilme“ schon Kontakte zu Produzenten ergeben. lui
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