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Prostata auf die Harnröhre drückt, wenn's Männeken im Sitzen pißt

■ betr.: „Der Schwanz gehört in die Hand“, taz vom 26.3.94

Mit Verwunderung haben wir das Plädoyer Ihrer Zeitung für die natürliche männliche Miktion gelesen. Die medizinischen Argumente sind doch eindeutig und seit langem bekannt. Schon der letzte große Mediziner des Altertums, Galenos, schrieb in „De usu partium corporis humani“, daß die im Sitzen vorgenommene Miktion eine vollständige Entleerung der Harnblase (Druck der Prostata auf die Harnröhre!) nicht erlaube. Neuerdings hat die Kollegin Prof. S. Böhrensen in zwei Artikeln (New Haven Journal of Medicine, 1981 und 1983) auf die gesundheitsschädlichen Folgen des sogenannten Resturins hingewiesen, der bei der Miktion im Sitzen häufig, vor allem bei älteren Männern (also ab 35), in der Blase verbleibt. Diese Einsicht der modernen Forschung ahnten übrigens schon die Dichter der Antike. Wir erinnern nur an den bekannten Schlußsatz in „Philodoxes“, einer frühen Komödie des Lepidus: „Stans pede melior mingit homo“ (Im Stehen pißt der Mann am besten). Dr. H. Iburg, Dr. F. Zöllner,

Hamburg

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