Streik bei den Druckern

■ Droht eine zeitungslose Woche?

Stuttgart (AP) – In der Tarifauseinandersetzung der Druckindustrie und der Papierverarbeitung hat die IG Medien ihre Gangart verschärft und ihre Mitglieder zu regulären Streiks aufgerufen. Er gehe davon aus, daß es im Lauf der Woche aus Protest gegen die Haltung der Arbeitgeber zu zahlreichen befristeten Arbeitsniederlegungen kommen werde, sagte Gewerkschaftssprecher Hermann Zoller gestern. Punktuell sollen sowohl Zeitungsbetriebe als auch Akzidenzdruckereien in flexibler Form bestreikt werden.

Die Druckarbeitgeber hatten die Lohn- und Gehaltsverhandlungen für die 255.000 Beschäftigten am 23. März in zweiter Runde für gescheitert erklärt. Die Schlichtung soll unter Vorsitz von Bundessozialgerichtspräsident Heinrich Reiter morgen in Frankfurt beginnen.

Belastet wird der Konflikt durch die offene Situation im Manteltarifbereich der Druckindustrie, wo die Verhandlungen am 8. Februar in der Schlichtung gescheitert waren. Für die 115.000 Beschäftigten der Papierverarbeitung gehen die Lohn- und Gehaltsgespräche am Donnerstag in die fünfte Runde. Nach Gewerkschaftsangaben besteht seit 1. Februar in beiden Branchen keine Friedenspflicht mehr.